Schlagwort: alltag
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In aller Stille gerutscht
Auf der Straße liegt eine Spielkarte, eine Karo 4. Von den Tarotkarten habe ich mich in den letzten Wochen ferngehalten, alles hat seine Zeit, und psychologisch-kontemplative Innenschau hat jetzt keine. Die Karo 4, die mit der vier der Münzen gleichzusetzen ist, ist ein passender Kartengruß, ich sollte mich wirklich mehr mit den Finanzen beschäftigen. Als…
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Tiefseefischer
Nach dem Aufwachen den Kaffee ins Bett mitgenommen und erste Weltschau unter der Kuscheldecke. Überlegt, gleich im Bett zu bleiben und weiterzustricken, aber ein Anruf treibt mich an den PC. Auf der Suche nach einer Mail, die ich bekommen hätte sollen, in den Spam abgetaucht und festgestellt, dass sich die Spam-Mails über die Feiertage offenbar…
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Der Tag, das Ich und die KI
Als ich aus dem Haus trete, ist gerade ein Schwarm Tauben aufgestoben und flattert lauthals Richtung oben. Vom Dach ein einzelnes, langes Gurren. Es klingt seltsam bedeutungsvoll. Danach gibt sich der Himmel geometrisch. Später, als ich nach erledigten Erledigungen an der Ampel vor dem Supermarkt warte, denke ich nach, was ich kaufen wollte. Erdäpfel, Petersil…
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Häuslich
Der in Wien Genesende hat den heutigen Marktausflug abgesagt, was ein bisschen schade ist, zum einen wegen des Geplauders, zum anderen, weil ich bei solchen Ausflügen immer auch mir neue Genüsse entdecke. Ich bin ja kulinarisch gespalten, ich esse gerne gut, probiere mit Vergnügen Neues, habe aber im Alltag wenig Lust, mich mit dem Kochen…
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A little bit lost
Immer wenn ich über mein eigenes Blog stolpere, in dem nun schon wieder seit viel zu langem kein neuer Beitrag steht, wo sich doch in den Notizen die Sätze mit #blogme-Tags stapeln und die digitale Fotoschublade vor lauter Ungepostetem schon kaum mehr zu geht, immer dann denke ich: Ja eh gleich, ich mach nur vorher…
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Frühjahrsgewitter
Schon beim zweiten Kaffee lässt sich das Klavier aus der Nachbarschaft hören. Erst etwas suchend, dann mit einem ungewohnt leichten Stück, ich kenne es nicht, denke aber spontan „Mozart“. Vormittags habe ich das Klavier bislang noch nie gehört. Bei diesig-sonnigem und drückend schwülem Wetter breche ich zu einem Arbeitsausflug auf. Zum zweiten Mal überhaupt führt…
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Sonntagsblues
Morgens die Sonne. Sie zaubert Optimismus in die frühgrünen Blätter im Innenhof. Das Amselchen sitzt nicht auf ihrem Nest. Eine Frau singt mit klarer, aber dünner Stimme ein trauriges Lied. Es ist ein sehr langes trauriges Lied, oder vielleicht sind es mehrere traurige Lieder, die sich zu einem vermengen, es klagt jedenfalls beharrlich dahin. Einen…
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Spuren finden
Es gibt wenige Anblicke, die so klar und enthusiastisch „Sommer!“ rufen, wie ein roter Sonnenschirm auf einem Balkon, notiere ich innerlich und nebenbei zu diesem Foto, das auf dem Weg zum Einkaufen entsteht. Natürlich ist es seltsam, am 6. April „Sommer!“ zu rufen, aber dennoch wäre es schön, dieses Wetter zu genießen, wer weiß schon,…
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Duschen mit Musik
Es ist der Tag danach. Also nach dem letzten größeren Projekt-Abschluss für dieses Jahr. Nicht, dass ich nichts mehr zu tun hätte, aber es ist der erste Tag seit langem, an dem mich nicht eine Liste von „hätte schon vorgestern erledigt sein sollen“-ToDos weckt. Beim Morgenkaffee ein sinnender Blick auf den Stapel an Dingen, die…
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Den Kopf in den Wolken
Nicht so gute Nachrichten für meine wirtschaftliche Zukunft, die sich gestern schon abgezeichnet haben, festigen sich. Ich schreibe ein paar mehr oder weniger hoffnungsfrohe Emails. Danach fällt es mir schwer, in die Arbeit zu finden. Ich ziehe eine Aufgabe vor, die sich mit Gehen kombinieren lässt, und komme so bis Mittag schon auf 10.000 Schritte.…