Lose Enden

30. Juni 2022

In der früh riecht die Küche angenehm nach Brot und Kaffee, auf skandinavische Weise. Hatte das Fenster nachts offen, und es ist fast etwas zu kühl. Nach dem ersten Kaffee nehme ich mir die defekte Kamera vor. Weder Softwareeinstellungen noch Objektivwechsel bringen Besserung, also mache ich, was man laut den einschlägigen Webseiten besser bleiben lassen sollte, und reinige die Kontakte mit Druckluft. Et voilà: Die Scharfstellung funktioniert wieder. (Der Grund, warum man die Druckluft bleiben lassen sollte, ist die Gefahr, den Spiegelmechanismus zu beschädigen. Aber der liegt weit genug von den Kontakten entfernt, man müsste schon recht påtschert sein, damit das passiert.)

Gefühlt wäre es ein Tag, um den herumschwirrenden Restkreativitäten nachzuhängen, aber die ToDoList spricht eine andere Sprache. Ich füge mich.

Nachmittags kriecht die Hitze merkbar auch in mein schattiges Eck, und es wäre gescheit, die Fenster zu schließen, aber irgendwie gefällt mir das nicht. Lieber eine kühle Dusche zwischendurch.

Ich sehe kaum Nachrichten zurzeit, und wenn ich sie pflichtbewusst aufdrehe, höre ich daran vorbei.

In den letzten Tagen nicht ein, sondern gleich zwei neue Strickstücke angefangen, ein Top aus superweicher Bio-Baumwolle, ein selbsterdachtes Tuch aus Alpaca-Seide-Kaschmir-Mischung. Vielleicht muss ich aber auch noch etwas Drittes, halbwegs unkompliziert Forderndes anfangen: das Top eignet sich mit ewig-glatten Runden nur zu wirklich spannenden Fernseh- oder Hörgeschichten, das Garn vom Tuch ist so dünn, dass es bestes Licht braucht.


Faszinierende Lektüre: Orcas, die Jachten rammen.

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