Kaum wird die Arbeit dichter, verliere ich mich aus den Augen. Zudem lästige Kleinigkeiten, einem Packerl nachlaufen, das angeblich zugestellt wurde, 20 Minuten Warteschleife, die Stimme am anderen Ende desinteressiert und abweisend („zugestellt ist zugestellt“, ja, aber wo?). Nach einer Weile ein möglicher Ablageort identifiziert, mal sehen ob ich dort ein Packerl finde. dpd kommt jetzt zu gls auf die Niemals-Liste. Dann noch Probleme mit einer amtlichen Einreichung, deren Postfach-Datei-Annahme-Größe ist 3MB, dort sollen aber ca 30 Seiten Belege hin, und nein, es darf nicht über dropbox, wetransfer oder auf anderem Weg eingereicht werden, und nein, die Dokumente dürfen nicht in mehreren Mails kommen. Als alles entsprechend verkleinert und abgeschickt ist, meldet sich die Dame, das sei nun aber wirklich schwer zu lesen. Na geh. Ich frage, wie das andere Leute machen, die bringen das persönlich vorbei, sagt sie. Auf der Webseite steht aber: Kein Parteienverkehr wegen Covid, sage ich. Nur in Ausnahmefällen, sagt sie. Und nein, es gibt keinen Briefkasten für Leute, die nicht vor 13 Uhr da sein können, denn dann könne man ja den Empfang nicht bestätigen. Ob sie viele Ausnahmefälle hat, frage ich, ein Seufzer ist die Antwort. Ich beuge mich der Bürokratie und plane für morgen einen weiten, unnötigen Amtsweg ein.
So geht der Tag auch weiter, die Creative Cloud verlangt wegen längerer Nicht-Anmeldung einen Sicherheitscode, der aber vom entsprechenden Firmen-Mailserver offenbar als Spam verstanden und nicht zugestellt wird, auf der Suche nach jemandem, der auf den Server zugreifen kann, schon wieder eine halbe Stunde verloren. Beim Einkaufen schneegrieselt es.
Es könnte alles so einfach sein, wenn es nicht so kompliziert wäre, aber das gilt auch für mich.
Nach viel Arbeit noch ein Stündchen Strickzeit gerettet. Morgen soll es auch noch eiskalt werden.