Der andere Alltag, also der jenseits der Arbeit, ist in den letzten Monaten deutlich zu kurz gekommen. Dinge, die gerichtet werden wollen. In der Küche fehlt eine Lampe. Für die innere Beamer-Entstaubung fehlt nach wie vor der richtige Schraubenzieher. Die Wohnzimmer-Palme schwächelt seit einer Weile, obwohl sie seit zwei Jahren gleich gegossen wird und am gleich warmen Platz steht – die braucht wohl einen größeren Topf. Ich tue folglich, was man samstags besser bleiben lässt, und mache mich auf den Weg zum nächstgelegenen Baumarkt. Und bin ausgesprochen verblüfft, als der fast leer ist.
Mein Besuch ist dennoch nur von halbem Erfolg gekrönt. Das gesuchte Leuchtmittel gibt es hier nicht, muss wohl demnächst zum schwedischen Möbelhaus (aber das definitiv nicht am Samstag). Dank des heroischen Einsatzes eines Mitarbeiters finde ich tatsächlich einen Schraubenzieher, der sich eignen könnte (das Problem sind Länge und Durchmesser des Teils zwischen Bit und und Griff, der gefundene ist dünn genug, aber bei der Länge bin ich mir nicht ganz sicher). Den neuen Palmentopf finde ich immerhin ohne Probleme.
Nach einem Zwischenstop bei der Bäckerei voller Tatendrang nach Hause zurückgekehrt. Tatsächlich passt der Schraubenzieher, doch helfen tut auch das nicht: Innerhalb des Gehäuses sitzt ein weiteres Gehäuse, dieses ohne jegliche Schrauben, sichtbar plastikverschweißt. Das heißt zum einen, dass ich meinen Druckluftspray nicht zielführend einsetzen kann, zum anderen aber auch, dass meine Fehlerdiagnose offenbar falsch war: Eine Staubflankerl könnte sich da genau so wenig rein verirren wie meine Druckluft, die einseitig unregelmäßige Verdunkelung der Projektion muss also woanders her kommen. Ich schreibe mit wenig Hoffnung eine Mail an den Hersteller und wende mich der Palme zu. Ob es eine gute Idee ist, das Ding mitten im Winter umzutopfen, google ich erst gar nicht, denn wenn sie so weiterkränkelt, ist sie zum Frühjahr hin eh schon tot. Dann dreh ich gleich noch eine Runde zum Baumarkt, weil die vorhandene Erde nicht reicht, doch immerhin dieses Werk ist schließlich vollbracht.
nach einem (Restl-)Abendessen und etwas Kommunikation wähle ich „Leave the world behind“ als Abendfüller; gern gesehen, aber das Ende lässt mich genau so ratlos zurück wie viele andere.