Im Traum muss ich zu einem dringenden Meeting zwecks Erhaltung der Artenvielfalt. Der Herr Sufi schreibt im Chat, er kann leider nicht kommen, weil ihm der Meerwind gerade so angenehm durch die Haare streicht. (Das ist, wenn ich nichts vergessen habe, das erste Mal, dass Sofortnachrichten in meinem Traum auftauchen). Die Konferenz kommt zu dem Schluss, dass man die Elefanten nur retten könnte, wenn man sie mit Nashörnern kreuzt, und da kommt auch schon der Nashornbulle, seine Konturen leuchten blau. Er macht sich sofort an seine Aufgabe. Die Elefantinnen wirken verwirrt.
Nach dem Frühstück ein netter steirischer Kürzestbesuch, der meine Wohnung gemütlicher macht. Ich überlege, das Projekt Gemütlichermachung gleich mit Winterputz voranzutreiben, aber wichtiger scheint mir im Moment, wieder mehr Schritte auf den Zähler zu bringen.
Draußen scheint die Sonne, und es ist lauwarm (11 Grad). Mir wäre eine Teichumrundung vorgeschwebt, aber die Idee hatten heute viele. Auf eine Kollektivpromenade habe ich wiederum wenig Lust, ich mäandere stattdessen kurvig durch den Zehnten.
Den rechten Fotoblick muss ich mir auch erst wieder zurückholen, wie es scheint. Noja. Die Wohngegenden sind nicht ganz leer, aber doch fast. Ich vermute, die anderen spazieren alle gerade um den Teich. In der staubigen Peripherie befällt mich ein irgendwie etwas nostalgisches Siebzigerjahregefühl. Das geht eh in Richtung dessen, was ich schreiben will demnächst. Immerhin 11000 Schritte.
Heimgekehrt gibt es ein paar Weißwürste, aus der Pfanne (nicht aus dem Wasser). Bayrisch Sozialisierten mag das ein Sakrileg sein, aber mir schmecken sie seit einiger Zeit so besser. Ich lasse den Resttag ruhig vergehen, sortiere da ein bisschen, schaue in den einen oder anderen Sonntags-Livestream. Dann fällt mir ein, es ist ja wieder Zeit für…
Das Bier des Tages
Wollen wir den Winter-Bier-Zyklus doch einmal mit einem Exoten beginnen. Das Sweet Cherry Milkshake IPA von Unverhopft (Berlin) ist mir auf dem Craftbierfest begegnet, wo ich es allerdings nicht verkostet habe.
In der Nase schön fruchtig und etwas süß. Im Antrunk dominante Fruchtsäure mit kräftiger Kohlensäure, die aber rasch für ein cremiges Mundgefühl Platz macht. Der Hopfen mischt sich edel ein, bleibt aber zurückhaltend und spielt im Abgang mit der Kirsche. Zurück bleibt eine leicht papieren anmutende Restbitterkeit. Eine gelungene Vermählung unterschiedlicher Geschmacksfamilien, mir persönlich aber etwas zu dezent.
Zu trinken an einem durchfaulenzten Mittwintertag, wenn man gegen Abend feststellt, dass sich das Aufstehen jetzt auch nicht mehr lohnt.
Im Bierbild auch das neue Strickprojekt. Ich hab zwar ein paar Leuten ein Strickstück versprochen, aber nach diesem Herbst brauche ich erst einmal ein Nur-Für-Mich-Projekt. Ich hatte ganz bestimmte Pläne für die Adventskalenderwolle und dafür sogar extra eine Kontrastwolle bestellt, aber das unglaublich wunderbar weiche Garn und meine Spontanität haben mich zu einer spontanen Planänderung bewegt. So ist es recht!
Zur Unterhaltung wechsle ich dabei zwischen Fussball, wildem Westen und Weltraum; schalte zwischendurch widerwillig zu den Nachrichten und schnell wieder von der Sonntagabenddiskussion weg.