Murmeltiertag

28. April 2022

Das Wetter wechselhaft, aber gleichbleibend kalt. Die Nachrichten immer düsterer von einem Tag zum anderen, nicht nur der Krieg, nicht nur die wildgewordene Pandemie. Die Wunde zickt immer noch, wie viele Vampirbabies könnte ich wohl ernähren?

Regelmäßiges warten im ewiggleichen Warteraum, mit anderen, die es meist viel schlimmer erwischt haben als ich, ich habe das Gefühl, ich sollte wohl dankbar sein, hab ich aber auch gerade keine Lust drauf. Einmal läuft eine Ameise von links nach rechts auf dem ansonsten makellosen, altbacken gemusterten Boden des langen Warte-Gangs, wo die wohl herkommen mag im sterilen Keller, aus einer Einkaufstasche vielleicht oder von einem Schuh, sie lauft unbeirrt geradeaus und das dauert, der Gang ist lang. Als ich mein Handy nehme und mich hinunterbeuge, um ein Foto zu machen, kichern einige der mit mir Wartenden, immerhin.

Die Arbeit stapelt sich, die vielen Stunden im Warteraum fordern ihren Tribut. Den Frühling sehe ich nur im Vorübergehen.

Heute nach langem wieder das Klavier. Anders als sonst, es klingt suchend, unsicher, aber auch wieder nicht nach üben, eher nach komponieren vielleicht. Das nervt ein bisschen, oder ich bin sowieso genervt, von der Weltlage, von meiner Lage, von überhaupt.

Es wird sich schon alles wieder ändern. Aber wann? Und wohin?

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