Gegen 8 wach, ich habe fast 10 Stunden geschlafen, stelle ich fest. Nach dem Joghurt-Kaffeefrühstück noch Lust auf weiches Ei und Butterbrot. Diese Wohnung ist extrem staubintensiv, sehe ich beim verträumten IndieGegendSchauen und schwinge nach dem Frühstück gleich einmal den Besen. Vielleicht ein Staubsaugerroboter…? Aber das wär auf 32 m2 wohl doch ein bisschen peinlich.
Danach noch dieses und jenes durch die Gegend geräumt, gegen Mittag wieder auf ins Elfenbeintürmchen. Es ist sehr heiß. Unterwegs begegnet mir ein Kapitalistenschwein, leider hinter einer ungeputzen Schaufensterscheibe.
Die Altwohnung ist jetzt geistig in Zonen unterteilt, das macht die Räumerei einfacher, wenn auch nicht lustiger.
Als die angekündigten Gewitter herangrummeln, bin ich soweit fertig und schleppe mich und meine Vorab-Sackeln ins Hexenhöhlchen. An der Haltestelle fehlt die Maske, die wohl in der alten Wohnung geblieben ist. Wenn ich jetzt noch einmal zurück gehe, werde ich nass, denke ich, und zweckentfremde ein Geschirrtuch, das zum Glasschutz im Sackerl war. Vielleicht nicht wirklich antiviral, aber die Straßenbahn ist ohnehin so gut wie leer. Natürlich geht es sich trotzdem nicht ganz aus, und ich wandle das letzte Stück durch den Sonnenregen. Hübsch eigentlich. Also der Sonnenregen.
In Liesing hat es heftig gehagelt, erfahre ich später. Glück gehabt.
Nach einigen Kommunikationen bin ich zu unkonzentriert, um die für heute geplante Arbeit auch noch zu erledigen. Es ist auch schon fast acht.
Zu essen gibt es ein schnelles Koteletterl, das eine bessere Beilage verdient hätte als pappigen Halbfertigreis, aber irgendwie bin ich entschlossen, auch die unerfreulichen Vorräte aufzuessen, wenn ich sie schon irgendwann in einem Anfall geistiger Umnachtung gekauft habe.
Danach noch ein bisschen die morgige Arbeit vorbereitet, zu guter letzt ein Stündchen stricken.
Nachrichten rauschen an mir vorbei, was sich in Afghanistan abspielt, ist unsäglich; die Infektionszahlen steigen schon wieder, und die Wetterextreme nehmen auch kein Ende. Alles sehr bedenklich, bin froh über mein kleines Glück und meine kleinen Sorgen.