„Ich herze sie heiß… – …heiße sie herzlich willkommen“, begann der erste Vortragende des Tages, und dass die Mikrofondisziplin bei Zoom-Konferenzen mittlerweile wirklich hoch ist, erkannte man daran, dass aus dem doch fast 100-köpfigen Auditorium nur ein einziges leises Kichern zu vernehmen war. Die Themen waren spannend, die Neuigkeitendichte hoch. Das Strickzeug, das ich nun doch schon bei einigen Online-Seminaren und -Pressekonferenzen gut hatte brauchen können, blieb zugunsten von Stift und Papier liegen.
Ich sollte mich um meine Schritte kümmern, dachte ich nach Abschluss der Veranstaltung, ließ es dann aber doch und kochte mir stattdessen Nudeln. Diese Kälte ist zu kalt, diese Stadt zu grau, dieser Arsch zu schwer und dazu türmt sich noch die Arbeit reichlich hoch.
Beim Einkaufen traf ich den Nachbarn, der mir erzählte, die vermisste Leiter sei ihm auf den Fuss gefallen, dieser musste genäht werden, jetzt sei er aber immer noch doppelt so dick wie normal. Die Leiter sei jetzt in seiner Küche, damit sie nicht noch jemandem auf den Fuss fällt. Ich überlegte, fand es aber zu unsensibel, bei so viel Schmerz nach dem Ausborgen der Leiter zu fragen. In ein paar Tagen dann. Vielleicht.
Abends unlustig, man könnte ja wieder einmal malen, dachte ich, aber nein, heute nicht. Diverse Fernsehprogramme erweisen sich als wenig ergiebig. Die (ohnehin zu spät) befragten Karten meinen, ich solle mir ein neues Hobby zulegen, aber davon habe ich nun wirklich schon genug. Dann halt noch ein bisschen Daten sortieren. Das Wetter bleibt übrigens noch ein Weilchen so.