Es ist zartes Erwachen und ein harter Vormittag. Es ist der erste Gelsenbiss des Jahres und dieses Schwanken zwischen der Erkenntnis, dass dieser Tag doch eine Jacke brauchen könnte, ich aber keine anziehen will. Es ist der Duft von frischen Erdbeeren, und ich überlege lange: Kuchen? Joghurt-Shake? – Bevor ich sie so esse, wie sie am besten sind: Ohne alles. Es ist ein gelbes Sommerkleid, das ich vor Jahren gekauft habe und beim Umräumen wiederfinde, ein Kleid, das ich nie anhatte, weil es eigentlich schon für Mitte 20 zu jung ist. Heute ziehe ich es an, nur für mich. Es ist der erste malerische Sommersonnenuntergang des Jahres, die Sonne geht noch nicht weit genug in den Westen um ihn vom Gangfenster aus zu fotografieren. Es ist die frische Luft, die vom Fenster herein kommt, zum ersten Mal heuer angenehm kühl.
Und ein Schluckerl Pale Ale, wenn ich schon nicht aufs Craftbeer-Fest komme.