Man liest so viel von Leuten, die glücklich sind, jetzt am Land zu leben. Ich bin ganz glücklich, in der Stadt zu leben, weil sich da vor dem Fenster doch immer noch ein bisschen was bewegt. Lieferwägen, einzelne Einkäufer, Eltern mit Kind beim Spazierengehen. Ganz leer würde mich schreckstarr machen, fürchte ich.
Zum Aufräumen bin ich noch nicht gekommen. Gestern und heute jede Menge kleiner Aufgaben und Anliegen von außerhalb. Man sollte ja dankbar sein, in Zeiten wie diesen genug Arbeit zu haben, bin ich im Großen und Ganzen eh. Aber wo bleibt die Entschleunigung, von der jetzt alle reden? 🙂
Freue mich irritierend intensiv über kleine Dinge. Wie gut der Zwiebel in der Pfanne beim Anbraten riecht.
Was mich gerade richtig nervt, sind die Aufmunterungs- und Durchhalteparolen von den unmöglichsten Businessen, die gar nichts mit Virus oder Krise zu tun haben (sollten). Nein danke, ich möchte nicht wissen, was der CEO meines Online-Backup-Services tut, um die Zeit zu Hause zu überstehen. Meine Strick-Newsletter sollen bitte Strick-News liefern und nicht hanebücherne Haushaltstipps. Und ja, ich verstehe, dass Verlage jetzt Bücher „gegen die Langeweile“ promoten, aber verschont mich bitte mit Tipps wie „zwischendurch 10 Minuten auf der Stelle laufen“ oder „ans offene Fenster stellen und tief durchatmen“. Danke!
Einfach mal zackig eine neue FB-Gruppe für Das Lebensmittelhandwerk hochziehen, obwohl sich die andere Arbeit eh schon am Schreibtisch türmt? – Kann ich!
Peter Hacker, Gesundheits- und Sozialstadtrat in Wien, spricht im Falter über Wien in der Krise.