Eine zerfahrene Woche liegt hinter mir. Das bezieht sich weniger auf den Geisteszustand, sondern mehr auf die Bahnkilometer, die meinen Arbeitstag zerteilen. Sonntag Pettenbach und Kirchstetten, Montag Schwechat, Mittowch Linz, Donnerstag Gallbrunn und Freitag Neusiedl. Damit auch drei Mal die Bahnstrecke Richtung Osten, die ich im Juli zum ersten Mal überhaupt befahren habe, und dann gleich drei Mal hintereinander, ist ja auch lustig, irgendwie. Wobei die gerade erneuert wird und Schienenersatzverkehr bedingt, die ÖBB haben mitgedacht und bieten neben dem Bus, der von Bahnhof zu Bahnhof gondelt, auch einen an, der von Bruck/Leitha direkt nach Wien fährt, gute Sache.
Zwischen den Terminen Ausblicke und Einblicke sowie ein vergnügter Selfie unter dem Klodeko-Zitronenbaum.
Flüchtige Notizen von unterwegs:
Unter ein- und abfliegenden Flugzeugen geht es dahin, auf schnurgeraden Straßen und Schienen, links und rechts auf den Feldern Mähdrescher mit Stauschleppen.
Heute ist offenbar Schulausflugstag, Schulkindergruppen mit Kinderstimmengezwitscher überall. Danach die Stille im Bus.
Es ist immer noch heiß, doch die Hitze ist anders geworden. Nicht mehr drückendes Bleigewicht auf den Schultern, sondern steppenwinddurchwehte Sommerhitze, wie ich sie von früher kenne.
Die Busfahrer vom Schienenersatzverkehr sprechen ungarisch, und an vielen Häusern knabbern Bagger. Der Bahnhof von Parndorf wie vom Architekten eines Stadtbausimulators hingeklotzt.
Aus dem Zugfenster schauen und denken: Ah, auf der Straße da drüben bin ich gestern mit dem Bus gefahren.
Der Gegend sind überall Windräder gewachsen. Lange Zeit alles flach und Menschenleer, dann ein Riesenhotel, das unvermittelt mitten in der leeren Gegend steht.
Neusiedl ist hügeliger, als ich erwartet hätte.