Wurmbefall

23. Mai 2003

Jetzt träume ich schon Horrorfilme.

In einer relativ kleinen Prachtkirche, die sich in meinem Unterbewussten schamlos als Stephansdom ausgibt, geht seltsames vor:

Mit Hilfe eines Zweikomponenentenwurms kann ein Wahnsinniger Wissenschafter die Leichen der Kadinäle und Ordensschwestern, die in den Katakomben liegen, wieder zum Leben erwecken. Die schauen dann ganz normal aus, sind aber völlig willenlos, sozusagen eine Schar von praktischen Gratis-Arbeitskräften.

Das geht alles unauffällig und gut, bis der Zweikomponentenwurm (dessen zwei Komponenten einzeln überleben können, aber nur gemeinsam wirken) mutiert und auch die Lebenden befällt, wodurch die zuerst riesige Pickel und anschließend Schüttelfrost kriegen.

Ich wechsle mühelos zwischen den Persönlichkeiten, ahnungslosen Besuchern, die über einen leeren Sarg stolpern, gedankenlose Assistentinnen, die Leichen an den Zehen kitzeln und blöde kichern, der verrückte Wissenschafter, der an sich gute aber fehlgeleitete Assistent des Wissenschafters, die Geliebte des Assistenten des Wissenschafters – nur Wurm und Zombie war ich nicht.

Als verrückter Wissenschafter, der zwar ein Mittel gegen die Pickel, aber nicht gegen den Schüttelfrost des wurmgeplagten Assistenten gefunden hat und gleichzeitig verzweifelt versucht, die Besucher davon zu überzeugen, dass es ganz normal ist, eine Gegensprechanlage in einen Sarg einzubauen, wache ich (nach einem kleinen Intermezzo als Geliebte des Assistenten, die diesem besorgt über die fieberschweißige Stirn streicht) auf.
Ich fühl mich wie vom Traktor überfahren.

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