Cruisen mit Sir Bulli, fahrtwindgekühlt. Der Sufi auf der Suche nach etwas, ich einfach nur froh, durch den Frühsommer bewegt zu werden. Ab und zu ein mitleidiger Blick auf die hochgeschlossenen Kühlschrank-Limousinen; deren Insassen blicken allerdings ebenso mitleidig zurück auf die, die sich offenbar keine Klimaanlage leisten können. Wie gut, wenn jeder das hat, was er will.
Das Grün rund um die Stadt ist üppig und lässt den Blick in Pseudo-Kühle baden; wunderschön, aber je mehr grün ich sehe, umso stärker echot in mir ein Wüstenbild. Musik braucht es dazu fast nicht, die Hitze selbst ist wie Musik, dazu das Klingen von Gläsern und Besteck aus den Gastgärten und immer mal wieder eine Nase voll Grillgeruch.
Bis zu den Knöcheln im Wasser durch einen gar nicht mehr so kühlen Bach waten, auf der Suche nach dem perfekten Sommerbild.
Schloss Mayerling erweist sich als wenig beeindruckend, doch bei so viel Gegend macht das kaum etwas aus. Davor, danach, dazwischen immer wieder innerlich Abkühlendes unter dicht belaubten Bäumen. “Weißt du”, sage ich sinnend zum Sufi, “wenn ich nicht fallschirmspringe, kriege ich viel zu wenig mit vom Jahrlauf”. Der Sufi kichert leise in sich hinein und startet den Motor. Weitersuchen.
Irgendwann dazwischen ein deutsches Pokalfinale, Ausgang leider wie erwartet, irgendwann anders ein halber Grand Prix. Ein Eis muss her! Angesichts der seltengewordenen Schöller-Eistruhe feststellen dürfen, dass es “Rumfass” noch gibt – alter Kindertraum, gab’s nur zu ganz besonderen Gelegenheiten. Trotzdem stapelten sich die Plastik-Fässer in der Kredenz (ist das eigentlich ein österreichisches Wort?), bis ein Versuch, sie als Puddingformen zu Verwenden, in der verschmelzenden Vernichtung von Pudding und Fässern mündete (Pudding wurde damals noch gekocht – Anmerkung für meine jüngeren Leser).
Irgendwann muss auch ein solches Bilderbuchwochenende enden, und das tut es, unter Platanen, mit Geplauder sowie festen und flüssigen Genüssen. Bis zum nächsten Mal.