Wie man den Vollmond am besten überlebt

1. Dezember 2001

Die Nächte des vollen Mondes verbringt man am besten mit viel Musik. Geheult muss werden, und weil das so ist, erledigt man es am besten melodiös. Nächtliche Zugfahrten, so sehr ich sie liebe, sind nicht die beste Idee. Sie machen melancholisch und rastlos. Das verstärkt die Wirkung des Mondes. Katzen sind besser. Auch wenn sie das Bein zum Einschlafen bringen. Damit muss man leben. Katzen schnurren und schmiegen sich an die Bauchdecke. Es ist angenehm und beruhigend, wenn es dort schnurrt. Sehr gut ist es, Freunde zu treffen. Zum Beispiel solche, mit denen man Musik machen kann. Wenn man solche nicht hat oder diese frühzeitig verlassen muss, sucht man für diese Nacht besser die leisen, die stillen Denker aus. Dann wird es aller Wahrscheinlichkeit nach eine gute Nacht. Dazu reicht man Wein, am besten roten. Aber nicht zu viel. Bier schmeckt nicht so recht, wenn der Mond voll ist. Und Hochprozentiges sollte man tunlichst meiden, auch wenn der Whisky noch so verlockend auf der Getränkekarte steht. Schließlich sollte man noch nachsichtig mit sich selbst sein. Sich kleine Blödsinne verzeihen. Dabei aber nicht vergessen, dass das große Runde eine bewusstseinsverändernde Droge ist, und im Zweifelsfall den kleinen Blödsinn dem großen vorziehen. Beachtet man all diese Ratschläge, wird die Nacht des vollen Mondes zu einem veritablen Fest. So soll es sein. Und gestern war es so.

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