Schon vormittags flüchte ich den eigentlich intendierten Jahresrückblick, indem ich in die Küche abtauche, um schwedische Kanelbullar zu backen. Der Germteig nach Rezept ist arg weich und pickig, aber laut Rezept soll er ja „kladdig“ sein, und das kommt gut hin. So richtig ausrollbar ist er allerdings auch nach dem Gehen noch nicht, und ich pappe die pappige Katastrophe auf ein Backblech. Zimtstrudel, auch nicht schlecht.
Schmecken tut er aber trotzdem ganz gut, und ich mache mich auf den Weg, um den Herrn Sufi daran teilhaben zu lassen und unterwegs ein bisschen Silversterluft zu schnuppern. Es donnert und kracht ganz ordentlich da draußen, aber eher von weit weg. Der Zehnte in meinem Eckerl und der Fünfte wirken eher leer.
Nach Hause zurückgekehrt, versuche ich es mit der Instagram Top Nine. Vielleicht ein besserer Weg, um mich dem Jahresrückblick anzunähern? Janee, eh. Finnland war sehr leiwand. Sonst?
Ich mag dieses Jahr nicht mehr, kann ich bitte ein Neues haben, denke ich, und im Gegensatz zu vielen anderen Wünschen wird dieser wohl in Erfüllung gehen.
Das Bier des Tages
Das Border Crossing IPA aus der Collective Art Brewing Company gibt sich in der Nase fruchtig-hefig. Auf der Zunge zitriger Hopfen, schön eingebettet in mitteldunkles Malz und weiche Hefe. Mit der zitrigen Note und kräftiger, aber weicher Kohlensäure recht süffig. Ungewöhnlich: Der Hopfen setzt sich beim Weiterkosten immer stärker durch, was mir sehr recht ist.
Zu trinken am ersten Urlaubstag in der Hängematte, von wo aus der Blick über ein weites Wasser gleiten kann.
Obwohl ich gefühlt den ganzen Tag gejausnet habe, dann doch noch Hunger. Ich mach mir ein paar schnelle Nudeln. Und verzichte auf den Jahresrückblick. Obwohl: Eine Runde Musik vielleicht?