wer

14. Januar 2004

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ich sehe nicht die landschaft, nicht die weite ebene und nicht die berge, weit drüben. Falls sie überhaupt zu sehen sind und nicht, wie so oft, heimlich im dunst verschwimmen.

ich sehe nicht die bunten vögel, die narren sehe ich auch nicht und nicht die sonne, obwohl ich sie auf der haut fühle: warm.

ich sehe einen rücken. nicht etwa ein gesicht. jemand sitzt, vom geschehen abgewandt, den blick auf die berge gerichtet, die man wahrscheinlich gar nicht sieht. es ist leise, zuerst. dann laut. dann wieder leise.

die kreise, die ich ziehe, werden enger. hier ein paar worte. dort. das zentrum weit außerhalb. als würde ich das ziel nicht kennen.

bis ich mich setze. nicht zu nahe, nicht zu weit weg. der richtige abstand ist wichtig. vielleicht das wichtigste.

aufatmen, heimlich. sehr bewusst. sonne auf den schultern. kalter beton deutlich durch den stoff der dünnen hose. interessiert den horizont beobachten, wo nichts geschieht. lange. eine minute. zwei vielleicht.

bewegung. eine hand wandert in eine tasche. rotweiß sehe ich. geöffnet und geschlossen. die schachtel, auf dem rückweg in die tasche, hält inne. bewegt sich dann zu mir. augenkontakt. kurz. ein nicken. ein zweites. etwas vertrauteres als ein lächeln, wenn das feuerzeug folgt.

wir rauchen, schweigend. drüben am horizont geschieht nichts. das sehen wir genau

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