Walking, Wolle und die W-Fragen

17. Februar 2021

Unrund geschlafen, Träume von Imaginary Wastelands, in denen jede*r etwas sucht, was nicht zu finden ist. Dementsprechend etwas schwer in die Arbeits-Gänge gekommen, aber. Muss ja.

Draußen wird es wärmer heute. Zwischendurch bin ich froh, dass meine verbliebene Verwandtschaft keinerlei Anzeichen von Pandemie-Wahnsinn zeigt.

Wenn der Postmann unerwartet anklopft, ist das im heutigen Fall ein Päckchen mit Garn, das ich vor ewigen Zeiten bestellt und längst verloren glaubte, bereits reklamiert. Gloomy Glamour mit Glitzer, schwer einzufangen mit der Kamera, die zu sehr reinfarbigen Hochglanz daraus macht.

Am mittleren Nachmittag erfahre ich von einer verschobenen Deadline. Wenn andersjemand einfach so zwei Tage schubst, kann ich mir ein oder zwei Stunden fürs persönliche Wohlbefinden schenken, denke ich, und nutze die Temperaturen für 15000 Schritte. Unterwegs lockt ein Abendrötchen, lässt sich aber nicht so recht fotografieren, immer Gebäude, Leitungen oder sonstwas im Weg. Hinter den Hauptbahnhof wie üblich, da gibt es noch genug Baustellen, um Neues zu sehen, und genug schon Bekanntes, um die Gedanken laufen zu lassen.

Selten so unfroh darüber gewesen, womöglich doch recht gehabt zu haben, doch was man nicht verändern kann, muss man sein lassen. Ablenkung gibt es genug. Die Gegend ist belebt, ein Low-Budget-Filmdreh mit Favoritener Rap lockt Zuschauer, die sich fast ebenso cool in Pose werfen wie der Rapper. Besonders mag ich noch immer die Star-Trek-Brücke und die neuen Aus- und Anblicke, die sie ermöglicht.

Drüben im Arsenal auch schon Frühlingserwachen, zahlreiche Meisen und die eine oder andere Amsel, unterbrochen durch die mehr oder weniger donnerschweren Schritten der Jogger*innen.

Abends wieder Fußball, Dortmund packt’s locker. Die Nachrichten rauschen an mir vorbei. Danach ins Weltjournal+ zu australischen Verfehlungen in Afghanistan gekippt; furchtbar und unentschuldbar; aber:  Wenn man Menschen zum Töten ausbildet, ist es wenig verwunderlich, wenn sie dann auch tatsächlich töten. Das Problem ist das System, nicht der Einzelne, der versucht, innerhalb des Systems zu leben.

Stricktechnisch schon wieder Schwierigkeiten, mich zwischen drei geplanten Projekten zu entscheiden, daher spontan ein viertes erfunden. Mal sehen, wo es hinführt.

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