Dieses Blog dämmerte eine ganze lange Weite im Layoutchaos dahin, denn zwischen den Ärgernissen des WordPress full-site Editors und genereller Zeitnot blieben meist nur halbe Stündchen, um da und dort etwas zu versuchen. Es reichte immerhin dazu, um den Frust aus dem letzten diesbezüglichen Post zu besänftigen, denn natürlich lässt sich auch Block-WP mit geschriebenem Code designen, wenn auch zuweilen umständlich.
Es ist nämlich nicht mehr so wie früher, dass das stylesheet Priorität gegenüber den anderen Styling-Informationen hat – vieles steht in Funktionen gemißelt irgendwo. Und dieses Irgendwo ist der Knackpunkt. Als ich nämlich einmal partout nicht die Stelle, ja nicht einmal die Datei fand, in dem sich die Definition eines mir unerwünschten Stilelements sich versteckte, fragte ich ChatGPT: Wo der zugehörige Code denn sein könnte, in den gängigen functions und jsons hatte ich ihn nicht gefunden. Die KI nannte 5 wahrscheinliche Stellen, an denen ich schon gesucht hatte, erklärte dann aber, dass der Entwickler ja auch irgendwelche völlig unlogisch dreifach verschachtelten Ordnerstrukturen verwenden könnte, und das gesuchte Stilelement könnte im Grunde überall sein (die KI drückte das etwas wortreicher und entwicklerfreundlicher aus). Im Theme-Ordner gab es viele Unterordner, und in den Unterordnern gab es viele Dateien. Das… irritierte mich dann gleich wieder sehr. Da müsste es doch zumindest Best-Practice-Defaults geben? – Fehlanzeige.
Da ich keine Lust hatte, den Code für 199 kleine Änderungen in ebenso vielen Dateien zu suchen, zumal dann Updates schwierig würden, kam ich zu dem Schluss, die Lösung konnte nur ein von Grund auf selbst entwickeltes Theme sein. Eh auch nicht schlecht, sich das alles einmal von Grund auf anzueignen, kann man immer brauchen, dachte ich.
Ich tat also, was ich am Anfang eines ganz neuen Layouts immer getan hatte und schnappte mir Block und Kugelschreiber, um das gewünschte Ergebnis zu skizzieren.
10 bekritzelte Seiten später dämmerte mir, dass mein größtes Problem keineswegs das neue Templating-System von WordPress war. Mein größtes Problem war, dass ich im Grunde gar nicht wusste, was ich wollte. Die vage Idee eines Old-Style Blogs, das aber gleichzeitig und dynamisch auch meine wichtigsten Themen in den Mittelpunkt stellen soll, ist mindestens ebenso unrealistisch wie die eierlegende Wollmilchsau. Außer man greift zu einem 3D-Layout, aber ich denke, wir wissen alle, warum 3D-Layouts immer nur kurzlebige Moden waren – egal ob ganz früher in Shockwave, oder nicht ganz so viel früher mit Web-APIs.
Ich war ratlos und schmollte zwei, drei Wochen lang. Dann reaktivierte ich das alte Theme und stellte umgehend fest, dass ich das in all seiner Wuchtigkeit nun wirklich nicht mehr sehen konnte. Das nun Veröffentlichte geht so. Es gäbe noch viel zu optimieren, aber irgendwie fehlt mir die Lust.