Vollmondträume

10. Januar 2009

Mit zwei Kindern auf einem Fest gewesen. Die Kinder waren allerliebst und möglicherweise meine. Wo denn der Vater sei, fragte man mich, der baut das Haus aus, sagte ich. Jaja, sagte man mir, diese Griechen sind doch alle gleich. Mir egal, sagte ich, das Haus gehört mir; wenn er gehen will, soll er gehen. Ich war ungern auf dem Fest, obwohl es voller netter Menschen war, aber es war in einer engen Stadtwohnung, überall war es dunkel und halbdunkel, und ich sehnte mich nach meinem Haus auf dem Hügel über der Bucht, nach der wunderbaren Weite, nach dem Licht. Wie denn das passiert sei, mit den Kindern, fragte man mich, ich kann mich nicht erinnern, sagte ich. Alle hielten das für einen Scherz, obwohl ich es ernst meinte.

Später am Strand mit Blick auf mein Haus, die Kinder waren doch nicht meine, sondern von einer Nachbarin. Ich war sehr erleichtert. Wie schön es hier ist, sagte ich. Nicht mehr so schön wie früher, sagte sie. Ich schaute mich um und fand nichts, was irgendwie noch schöner hätte sein können.


Mit D. in einem dusteren, verbarrkadierten Haus. Es war klar, dass wir weit und breit die einzigen Überlebenden sind, wenn auch nicht klar war, wovon. Bis auf einen dritten, der war völlig durchgeknallt, spielte im Haus nebenan den ganzen Tag Hardrock auf Disco-Lautstärke und ballerte mit einer Schrotflinte Löcher in die Wand. Warum er denn die Fenster vernagelt, fragte ich D., sicherheitshalber, sagte er. Später fand ich draußen eine verlassene Harley und bretterte glücklich eine Küstenstraße entlang, bis zu einer roten Ampel, deren Einhaltung mir nur mit einem ein-Bein-am-Boden rutschenden Halbkreis gelang. Es waren noch andere Autos an der Kreuzung, und ich dachte intensiv darüber nach, ob das jetzt Zombies wären, oder ob es doch noch andere Überlebende gäbe.

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