Heute viel zu lange im Bett rumgewälzt, obwohl längst wach. Draußen böiger Wind, wie anderswo schon gesagt immer ein Lebens- und Reise-Sehnsuchts-Entfacher.
Ein Dackel kläfft ums Eck, aber offenbar aus keinem bestimmten Grund. Er läuft ganz friedlich neben seinem Herrchen her, ohne an der Leine zu ziehen oder in eine bestimmte Richtung zu wollen, und kläfft pausenlos. Der Leinenhalter scheint nichts dabei zu finden. Ich bin froh, als sie endlich um die Ecke sind.
Gleich darauf eine Sínfonie aus Folgetonhörnern, aus allen Richtungen. Zusammen mit den windrauschenden Bäumen seltsam beunruhigend.
Aus den Nachrichten ist zu erfahren, dass die schwedische Außenministerin das gestrige Attentat nicht überlebt hat. Weiters, dass nicht nur Ministerpräsident Persson mit den Tränen gekämpft, sondern auch einige Journalisten die Pressekonferenz rotäugig verlassen haben sollen.
Ich denke, dass das bei uns in einem ähnlichen Fall eher unwahrscheinlich wäre, und frage mich, ob der Unterschied bei den Journalisten oder bei den Politikern liegt.
Mein Posteingang verabsäumt nicht, mich darauf hinzuweisen, dass demnächst einige sehr nette Menschen an einem wunderschönen Platz zusammenkommen werden, um sich wiederholt aus einem rosaroten Flugzeug zu stürzen. Dass ich diesmal nicht dabei bin, weiß ich selber.
Dass mit der abnehmenden Rundung des Mondes meine innere wieder zunimmt, kann ich nur hoffen.
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