Es ist richtig kalt geworden. Eh richtig für die Jahreszeit, aber mittlerweile doch recht ungewohnt. Gestern die Idee gehabt, hier im Blog ein „Foto des Tages“ einzuführen, ein Foto gemacht und gleich wieder anderes zu tun gehabt. Aber bitte: Hier ist das Foto des Tages – von gestern:
Heute ist es ja trüb draußen. Da bleibt das Foto des Tages lieber im kuscheligen Wohnzimmer. Hinter einem Spoiler für das Strickstück.
Ich lese derzeit „Sonny Boy„, die Autobiografie von Al Pacino, und das ist doppelt ungewöhnlich: Normalerweise habe ich weder an Schauspieler*innen noch an literarischen Biografien großes Interesse. Aber die Vorab-Auszüge im New-Yorker malten so ein lebendiges Bild von einer Kindheit in der Bronx der 60er-Jahre, dass ich sofort weiterlesen wollte. Alles, was man von einer Biografie erwarten würde – Familie, Besitz, Lebensabschnitte – kommt danach nur am Rande vor, es geht um Film-Kunst und Literatur und um Gefühle und Gedanken dazu. Das passt mir gut.
I think about what Bertolt Brecht told me on a quiet summer evening as the two of us sat on a love swing. We were slightly high, swinging out there in the middle of the night while there was a party going on in the distance. He said, “You know, Al, what man’s problem is?” I said, “No, tell me. I want to know.” He said, “He’s too durable, he lasts too long.” “Hey, Bertolt, you mind if I steal that one and use it in a book one day?” He said, “Go ahead. It’s not as if you and I actually met. I died in East Berlin while you were still a teenager in the South Bronx.”
Nach einer Pause die Finnisch-Lektionen wieder aufgenommen. Ich werde nie verstehen, warum das süße Kaninchen blau ist. („Tämä pupu on söpö ja sininen.“)
[Vielleicht habe ich mich vor dem Bloggen gedrückt in letzter Zeit, weil man ja auch etwas zu den Ereignissen rundum sagen sollte. Aber, was soll man denn zu Kickl, Trump, Klimakatatrophen und menschlicher Dummheit noch alles sagen?]