Hat also die Jelinek den Literatur-Nobelpreis gekriegt. Falsch ist das sicher nicht, sie ist eine Große. Und sobald man sich von seiner Verblüffung erholt hat, darf man sich durchaus für sie freuen.
Falsch dagegen, in jedem Wortsinn, sind die Reaktionen. Da könnte man glatt das Kotzen kriegen – dazu muss man gar nicht in die Tiefen der (gleich wieder eingestellten) ORF-Debatte, da reicht schon ein Blick auf die diversen Tagesblätter online: Wer da aller gratuliert, und wie. Hallo! Jemand zu Hause? Der Literatur-Nobelpeis ist kein Fussball-Pokal. Den hat nicht Österreich gewonnen, sondern eine Person, der man es in diesem Land nicht gerade einfach gemacht hat.