17. Oktober 2003

Telefon

Die Angst und die Hilflosigkeit, durch die Stadt treibend & dieses verdammte Telefon klingelt & klingelt, am anderen Ende nichts; niemand.

Zuerst nur lästig, dann zunehmend dieser Angstknäuel im Bauch, warum & da wird doch nicht &…

Cappuccino hilft, im Staffa, Erdgeschoss, nettes Cafe mit erstklassigem Kaffee, und Saramago hilft, auch wenn ich die einzige bin, die liest in diesen gemütlichen Korbstühlen oder vielleicht gerade deshalb; MP3-Player einmal genauer anschauen wollen hilft nicht, weil es mein Traumding nirgends vorrätig gibt; mit den Red-Zac-Leuten über den Unterschied zwischen Feature & Bug streiten hilft ein bisschen; durch die Straßen gehen & Bettler sehen und Punks und Tourettler hilft nicht, im Gegenteil.

Seltsam klar die Welt heute wieder einmal, endlich wieder einmal, auch wenn es anstrengt; und immer wieder dieses leere Läuten, das mir Angst macht obwohl ich mich selber schelte deswegen, man kann doch mal aus dem Haus gehen & das Handy vergessen, nicht wahr, das kann jedem passieren, ist mir ja auch schon oft genug passiert.

Gelandet letztendlich im Bahnhofs-Internetcafe, lacht nicht, nette Gelegenheit meine Seiten einmal auf Flachbildschirm zu prüfen, alles so sauber und ruhig hier; eine Webcam hängt am Bildschirm & dazu gibt es Kopfhörer mit Mikro, auch einen Menüpunkt telefonieren, nein, ich probier das jetzt nicht aus, will auch gar nicht telefonieren, außer dorthin, wo immer noch keiner abhebt. In den Zug werde ich trotzdem steigen.

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