Irgendwann, noch am Samstag, war es Zeit, sich der monatlichen Webseiten-Updaterei zu widmen. Hier ein paar Plugins, dort ein Theme, nix gravierendes, nur das Übliche. Hier auf der Sturmwarnung gab es ein Theme-Update, auch das nicht weiter aufregend, nunja, wenn ich es nicht verkackt hätte. Die vielfältigen Einstellungen des Themes lassen sich nämlich als Konfigurationsdatei backuppen, und das machte ich natürlich auch. Dummerweise entpackte ich nachher das Update ins falsche Verzeichnis und überschrieb die Backup-Datei mit der leeren Konfigurationsdatei, was mir auch erst auffiel, nachdem ich das Update eingespielt hatte. Worauf mir nichts anderes übrigblieb, als alles komplett neu zu konfigurieren. Und anders als früher lassen sich die gewünschten Änderungen halt nicht so einfach in ein paar Zeilen Code meißeln, sondern ich musste mich mit der Maus durch den Dschungel an Möglichkeiten klicken, um mich dem gewünschten Aussehen ganz von vorne zu nähern.
Ich versuchte, es sportlich zu nehmen. Schließlich hatte ich schon seit längerem über die eine oder andere Änderung nachgedacht, die könnte man dann doch auch gleich, und überhaupt, vielleicht mal schauen, was jetzt alles geht, was früher nicht ging?
Der Möglichkeitendschungel wurde aber streckenweise undurchdringlich, nicht zuletzt deshalb, weil WordPress und seine Plugins und Widgets mittlerweile völlig im Block-Wahn angekommen sind, während mein gewähltes Theme sich außerhalb der Beiträge selbst nicht auf die Blocks einlässt. Also, auch wieder nicht gar nicht, sondern nur da und dort ein bisserl, was die Sache noch verwirrender machte, als sie eh schon war.
Mit heißem Mauszeiger entdeckte ich das Fluchen ganz neu. Nachbarn könnten durchaus eine Beziehungskrise vermutet haben, etwa, als ich einen verirrten Link anschrie: „Verdammtnochmal, warum bist du Scheißding jetzt schon wieder blau?“. Ich stellte bald fest, dass es einfacher gewesen wäre, ein Child-Theme zu verwenden, in dem ich immerhin entspannt mit Code hätte arbeiten können, war aber dann zu stur, um das zu tun. Schließlich ist die Klickerei mittlerweile State of the Art, da muss ich mich dem auch mal annähern, dachte ich grimmig, während ich zum dritten Mal von vorn anfing.
Als ich schließlich, nach etlichen Stunden, wieder eine Webseite hatte, die meiner ähnlich sah (ein bisschen zarter und weniger wuchtig als vorher, das gefiel mir plötzlich) als ich also in dem Stadium war, in dem ich sagen konnte: Ja, kann man lassen!, da war ich nicht einmal richtig stolz. Denn anders als das Schreiben von Code hinterlässt die Herumklickerei kein Gefühl von Klarheit, logischem Aufbau und eleganter Strukturiertheit, sondern vielmehr einen Eindruck von einem Haufen Graffl, das lose durcheinander in einer undurchsichtigen Schachtel liegt, die man am liebsten nie wieder öffnen würde. Also ich zumindest.
Das verstärkt natürlich den Gedanken, den ich eh schon länger Herumtrage, dass es besser wäre, das ganze Web-Ding hier zu entdynamisieren, aus den unterschiedlichsten Gründen, die eh bekannt sind. Aber dazu bräuchte ich einmal so zwei Wochen, in denen nichts anderes anliegt, und die sind weit und breit nicht in Sicht.
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