Lange habe ich überlegt, ob ich diese (Dienst-)Reise antreten soll. lnfektionszahlen, Krieg, wird überhaupt jemand auf der Messe sein, werde ich überhaupt in einem Mindframe sein, der einen erfolgreiche Messebesuch erlaubt. Aber irgendwie muss es sein. Nicht nur für die Arbeit: Für das Stückchen Normalität (nicht auf Covid bezogen), für das Erfolgserlebnis, für ein paar Schritte am Meer vielleicht.
Als ich mich endlich entschlossen hatte, war der Zug schon sehr gebucht, und ich hatte die Wahl zwischen einem vollbesetzten Liegewagen und dem Luxusabteil im Schlafwagen, solo mit Klo und Bad. Das ich im übrigen immer schon mal ausprobieren wollte, und wer weiß… Ich buchte es. Das Hotel, das ich dann doch noch fand, dagegen deutlich übergünstig und merkbar außerhalb des Zentrums.
Schließlich stand zwischen mir und der Abreise nur noch ein Friseurbesuch mit tirilierenden Wellensittichen, ein Kampf gegen den Endgegner Drucker und die Herausforderung, nach einer langen Pause wieder messegerecht effizient den Koffer zu packen. Alles gelang.
Am Hauptbahnhof angesichts der Flüchtlinge vergeht mir erstmal alle Reiselust, es bleibt das Argument der Arbeit. Der Zug wartet schon und das Plätzchen ist tatsächlich luxuriös… wenn man vom Abendessen absieht. Ich gestehe, nach diesen Würsteln brauchte ich einen Jägermeister… danach ungewohnt früh und und gut eingeschlafen.