Südwärts, nur kurz

Eine Veranstaltung, die ich in Wien verpasst habe, wird in Graz wiederholt. Ich leiste mir den Luxus, ohne Laptop loszufahren, und lade schon vorab „Joy in the Morning“ auf den Kindle1.

Der Zug ist halbleer, obwohl er als so gut wie ausreserviert angezeigt wurde. Das ist mir auf der Südstrecke schon mehrfach aufgefallen, reservieren da Menschen auf gut Glück oder steckt ein Fehler im System?

Die Veranstaltung ist nett und schnell abgehandelt, dann noch durch die Grazer Innenstadt spaziert. Das gut sortierte englische Buchgeschäft ist nicht mehr, das sympathische kleine Wollgeschäft geschlossen. Dafür vom Hauptplatz ein gutes Brot und im Kunsthaus ein paar Ansichtskarten und das Jahresprogramm mitgenommen.

Unerwartet langes Warten auf den Zug zurück nach Hause. Im Wagen hört jemand Hiphop ohne Kopfhörer, und als ich am Semmering schließlich in den Speisewagen flüchte, eine Meta-Beziehungsdiskussion am Nebentisch, die sich duch und durch bekifft anhörte, aber ich fürchte, das blutjunge Pärchen war einfach so.

Dafür, immerhin, ein kleines Pilsner vom Fass.

  1. Die Lektüre zieht mich nicht ganz so in den Bann wie das Vorgängerbuch, vielleicht weil junges Familienleben im Midwest nicht so interessant für mich ist, oder vielleicht liegt es einfach an der Kürze. ↩︎

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert