Aus ungeklärten Gründen nachts um drei aufgewacht und die unintelligente Idee gehabt, noch ein Stündchen fernzusehen. Oder zwei. Schlafe entsprechend länger. Der Tag beginnt wie gewohnt mit einer halben Stunde Archiv-Arbeit. Manchmal finde ich Dinge, die nirgends so recht hinpassen.
„Strange Days“ nannte ich diese Mini Collage am 7. März 2003. Aber seither wurden die Days immer noch Stranger.
Es ist sonnig und mittelwarm. Ein bisschen Sonntagsarbeit, dann eine lange Stadtrunde mit dem Herrn Flyingsufi.
Auf dem Weg ihn abzuholen stelle ich fest, dass der Bacherpark jetzt U-Bahn-Baustelle ist. Wie diese neuen U-Bahnen den inneren Stadtplan verändern werden, ist eine spannende Frage.
In Gesellschaft geht es sich anders als allein, kurzweiliger, weil nett durchplaudert, langsamer, weil mal der eine, mal die andere hier oder dort in ein Schaufenster oder eine Hausfassade hinaufschauen will. Die Wienzeile entlang Richtung Innenstadt, die ist gut gefüllt, aber in den Nebenstraßen geht’s. In der Hofreitschule linsen zwei Lipizzaner gelangweilt durch die Glasscheibe, während der Sufi von seinen Kindheitsbesuchen bei den Pferden erzählt. Vielleicht sind die heutigen Bewohner aber auch etwas eingeschüchtert vom überdimensionalen Pegasus, der da neuerdings hängt.
In den Auslagen Kunst und Kitsch, einige der Spazierenden tragen bereits Eistüten in der Hand, zwei hipsterverdächtige Jungspunde gar halbgefüllte Sektflöten. Ein Radfahrer stolpert schmerzhaft über eine Gehsteigkante, aber nichts Schlimmes ist passiert. Zwischen den Anblicken hängen neue und alte Geschichten. Musikverein und Künstlerhaus stehen noch.
17950 Schritte, 12,5km.
Abends noch ein bisschen gearbeitet und Zahlen jongliert. derweil Nachrichten und Diskussionen vorbeirauschen. Dass die tief-türkise Frauenministerin keine sonderlich intelligenten Ideen zum Frauentag hat, wundert mich nicht, aber traurig ist es trotzdem.