10. Mai 2018

Stadtgedanken (Jounal #66)

Die Stadt wirkt dunkler als sonst, und die Echtzeitanzeigen der Öffis sind ausgefallen. An der Straßenbahnhaltestelle sitzt einer und jammert wortlos vor sich hin, sogar die dahingackernde Maturareisegruppe wird einen Moment lang still vor so viel leid. Man, oder vielleicht nur ich, fängt an sich zu fragen, was man eigentlich da macht, in dieser Nacht, in dieser Stadt, in diesem Land. Als wüsste man, oder ich, nicht längst, dass es anderswo auch nicht besser ist.

Als wäre diese Dystopie noch nicht dicht genug, grummelt dann auch noch ein langatmiger Donner über die Szenerie. Ich glaube, da hilft wirklich nur mehr ein warmes Bett.

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.

Previous Story

Nach dem Feuer (Journal #65)*

Next Story

Zwischentag (Journal #67)