2. Juni 2021

Spaßfreie Zone

Meine Träume sind mir fremd geworden. Kalt und schrill. Um viertelfünf Uhr früh bin ich hellwach, eine halbe Stunde später kommt vom offenen Fenster her der unverkennbare Duft von Wiener Espresso, der üblicherweise von den gleichen Nachbarn erst so gegen zehn kommt. Vielleicht ist die Sache mit der Schlaflosigkeit doch eine kosmische?

Ich lese on- und offline, probiere es zwischendurch mit wieder einschlafen. Seltsamer Zustand, zum Schlafen zu wach, für alles andere zu müde. Gegen acht findet mich der Schlaf wieder, dann gleich bis halb zwölf geschlafen, erstmals in diesem Jahr glaube ich. Auch nach dem Kaffee bleibt die Unlust, ein paar lose Enden des letzten Projekts vernäht, willsagen Emails geschrieben und Dateien abgelegt. Dann schnell was einkaufen, ist ja Feiertag morgen. Beschließe, mich für den Rest des Tages der Botschaft dieser Mauer anzuschließen.

Ein uraltes Tycoonspiel ausgegraben und keinen rechten Spaß mehr dran gehabt, ich kenn es einfach schon zu gut. In Steam gestöbert aber nichts Neues gefunden, was mich interessiert hätte. Bei einigen klingt das Gameplay interessant, aber die derzeitige Grafik-Ästhetik macht mir einfach keinen Spaß.

Quasi irrtümlich die Nachrichten aufgedreht, die machen auch keinen Spaß. Bei dieser nonchalante Normalisierung von Korruption und Lügerei rollen sich mir die Fußnägel auf, bis zum Wetter schaffe ich es erst gar nicht.

Schief an meinem derzeitigen Strickprojekt vorbeigeschielt, an dem ist eigentlich nichts falsch, es ist nur so wie immer: Die letzten 10 Prozent ziehen sich ins Unermessliche. Da muss man irgendwann durch, aber nicht heute.

Lese weiter „Was ich im Wasser sah„, meine anfängliche Begeisterung lässt seit der Mitte stark nach.

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