Gleich danach begann es zu regnen. Ich hätte mir eine gute Kamera kaufen sollen, nicht eine kleine, sagte ich zum Sufi. Ein bisschen erzählte ich auch davon, wie es früher hier war, als die Silhoutte aus UNO-City und Donauturm bestand und nichts sonst. Ich war sehr frisch in Wien, und die große leere weite Donauinsel war der Inbegriff von Freiheit. Gab ja nichts dort, außer dem Schuhski-Center und dem Griechen unten. Kann man sich ja heute nicht mehr vorstellen, angesichts dieser Glasbetonkulisse und der ganzen Lokale mit der Diskomusik. Nur die schrägen Typen, die waren immer schon da. Deshalb fuhr ich später, als ich endlich ein Rad hatte, lieber ein Stück donauaufwärts oder auch donauabwärts, je nachdem, woher der Wind kam. Abends, windzerzaust und sonnenmüde, besuchte ich dann gerne die Freundin mit der Gitarre, die zu der Zeit in Kaisermühlen wohnte. Wir hatten auch oft genug den Blues. Nicht miteinander natürlich, sondern mit der Welt. Da sassen wir dann, am Ufer der neuen Donau, teilten uns ein Bier, weil für zwei das Geld nicht reichte, und sahen dem Himmel beim Dunkelwerden zu.
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