Die Muse küsst nicht, sie beißt. Da gibt es kein Entrinnen. Da hilft nur schreiben und wieder schreiben, und später, wenn die Worte ausgegangen sind, hilft nur Musik und nasse Farbe auf einem weißen Blatt. Die Hände voller Farbe & Tinte, auf irgendeinem Bildschirm wird demonstriert, in Ägypten, in Saudi-Arabien, auf der Mariahilferstraße. Ich würde mich gerne dafür interessieren, weil es wichtig ist, weil es stark ist, aber ich sitze am Boden, die Musik lauter, als meinen Nachbarn lieb ist, und schmiere Acrylfarbe auf Papier. Die Muse: Kein hübsches Mädchen im Sommerkleid, sondern Sumo-Ringerin mit einem bösen Glitzern in den Augen. Sven Regener singt von 3 Finger breit Gin in seinem Glas, und die hätt ich jetzt auch gern, aber die Bar ist woanders und mein Kühlschrank ist leer. Macht es denn einen Unterschied, ob ich etwas sage zu den Ereignissen des Tages? Nein, macht es nicht, das Schweigen macht mich nur dunkel. Und ein bisschen ängstlich vielleicht. Macht es denn einen Unterschied, ob ich schreibe, singe, male? Nein, macht es nicht, aber ich fühle mich anders, stärker, vielleicht sogar freier: danach.
Die Worte sind für ganz woanders, aber die Bilder, die sind nur für mich.
I PUT A SPELL ON YOU (but the beast is watching)