Heute soll der heißeste Tag des bisherigen Jahres werden, 36 Grad. Ich lüfte morgens ausgiebig und setze dann auf Verdunkelung, was eh zum Arbeitspensum passt. Arbeite vor mich hin, unterbrochen von Urlauber-Anrufen. Die haben mir gerade noch gefehlt.
Am frühen Nachmittag spontan die Idee umgesetzt, die mich seit Wochen verfolgt, und selber Urlaub gebucht. So richtig, mit Ausland und Meer. Dann gleich leichthändiger weiter gearbeitet.
Am späten Nachmittag ein paar Besorgungen. 36 Grad hat es nicht gekriegt, aber 34 sind auch genug. Ich reaktiviere meinen Sitzsack und lasse mich vom Ventilator anblasen. Irgendwie ein tolles Körpergefühl.
Das Bier des Tages
knight moves mit dem Untertitel „churro biscuit“, ein Imperial Pastry Stout von Browar Stu Mostow, steigt in die Nase wie ein leichtes Erdbeer-Topfentörtchen. Angenehme Säure ebenfalls im Duft, dazu ein Anklang von gesponnenem Zucker. Umso überraschender der erste Schluck: Öliges Mundgefühl, grandios intensiver Hopfen, der langsam an den Mundrand wandert und in der Mitte Platz für rauchiges Malz macht. Schiebt man den Schluck im Mund herum, kommen die Fruchtnoten zurück, der Topfen dagegen bleibt nasengebunden. Im Abgang blubbert der gesponnene Zucker. Es ist ein ganzes Orchester an Geschmäckern, die sich immer neu umspielen. Begeisterung!
Zu trinken in einer heißen Sommernacht auf den Stufen des alten griechischen Theaters in Korinth, wenn sich die altgriechische Tragödie musikalisch begleitet dem Höhepunkt nähert.
Dabei die Karten befragt, wie ich meinen Urlaub gestalten könnte. Der „Fool“ und die „Night Owl“ sind mir durchaus recht, die Zwei der Kelche aber passt mir gar nicht ins Konzept. Glaube ich.
Leinen stricken geht übrigens auch bei Gluthitze wunderbar.
