Ein Friseurtermin steht an, und es fühlt sich ungewohnt an, mich schon mittags um mich selbst zu kümmern.
Beim Friseur Fluchttendenzen; „passt die Position so? Ist die Wassertemperatur gut? Ist der Druck angenehm, nicht zu fest?“ – Ja, sage ich auf alles, weil ich ja schlecht sagen kann, dass es mich unendlich nervt, wenn fremde Hände an meinem Kopf herumfingern. Es ist nur Spitzenschneiden, also keine Überraschungen. Meine Haare danach etwas letschert, als wären sie müde davon, massiert, gekämmt, zur Seite gelegt und wieder gekämmt zu werden. Aber das gibt sich in 1-2 Haarwäschen.
Danach einen Kaffee in der Sonne; es ist schlagartig heiß geworden und die Sonnenschirme stehen noch nicht. Leider tendiert jetzt auch der Cappuccino beim einzigen Café in der Nachbarschaft in Richtung Latte, bald kann ich als Latte-Feindin nur noch Espresso trinken, fürchte ich. Ob der kleine Kopfschmerz, der mich dann nach Hause begleitet, von der Sonne kommt oder davon, dass ich am spiegelnden Handy-Display stur mein Buch weiterlese, bleibt unklar. Er gibt sich aber bald wieder.
