Jetzt, wo ich wieder früher aufstehen sollte, fange ich an, länger zu schlafen. Vielleicht ist mein ganzes Unterbewusstsein einfach ein riesiges Widerstandsnest? In der Hoffnung auf Gewohnheitsbildung beginne ich dafür gleich nach dem Frühstück mit einer Runde Gymnastik.
54 Books schreibt über Misogynie in der Literaturkritik, und die Aufzählungen und Zitate sind ein Armutszeugnis für alte weiße Literaturkritiker.
Die Zeitmaschine erzählt mir, dass ich heute vor 17 Jahren zum zweiten und (bisher 🙂 ) letzten Mal auf dem Planeten Tatooine gelandet bin.
Und um bei der Nostalgie zu bleiben… der große Gary Moore geigt jetzt auch schon zehn Jahre nicht mehr auf dieser Erde.
Die Kombination von Halsschmerz-Anflügen in der letzten Woche und der Notwendigkeit von persönlichen Terminen in der kommenden treiben mich zum Corona-Test in die Schnupfenbox. Negativ. Passt.
Die Füsse hätten Lust auf längere Ausflüge, dem Rest von mir machen Nieselregen und Grauingrau-Wetter aber keinen Spaß. Unten am Karlsplatz ist offenbar Blasinstrumente-Tag; vor der TU sitzt einer mit dem Saxophon, in der Passage einer mit Klarinette. Beide spielen Mainstream-Jazz und 20er-Jahre-Schlager. Als wäre das noch nicht schlimm genug, tönt beim Besuch der öffentlichen Bedürfnisanstalt plötzlich Richard Clayderman in Festival-Lautstärke aus den Lautsprechern.
Um die frierenden Finger zu wärmen, gönne ich mir eine heiße Schokolade vom internationalen Kaffee-Tandler. Die Finger freut’s, dem Gaumen ist es deutlich zu viel Zucker. Eine dunkelbittere heiße Schokolade, gibt’s sowas eigentlich irgendwo?
Dann noch das Wundern darüber, wie anders sich ein altehrwürdiges Gedicht nach einem Jahr mehr-oder-weniger-Lockdown liest.
Mittlerweile habe ich die Schrittwerte der umliegenden Routen ganz gut im Kopf, komme in gut gewähltem Bogen mit 10100 Schritten zu Hause an. Unterwegs beim Türken noch Schafkäse, Oliven und Fladenbrot mitgenommen, brauche dringend einen Anflug von Sommer auf dem Teller. Passende Musik dazu aufgelegt.
Noch etwas gearbeitet, aber gegen 9 doch zum Strickzeug gegriffen.
In der ZiB 2 erzählt der WKO-Präsident von Tirol das Blaue vom Himmel.
Im Grunde ist die Pandemie also jetzt zum Wettrennen zwischen Impfstoffverfügbarkeit und menschlicher Dummheit geworden.
