12. September 2007

Musik & Werbung

Es ist so ein wiederkehrendes Thema, obwohl ich nicht sicher bin, ob ich es hier im Weblog schon Mal besprochen habe. Ich glaub fast nicht. Aber hier in Ostösterreich gibt es ja zum Beispiel ein Möbelhaus, das altersbedingt gemeinfreie Songs benutzt, um Regale, Tische und Stühle an den Menschen zu bringen. Ich finde das brutal ekelig, der Sufi findet es zwar nicht schön, aber marketingtechnisch genial. Wir streiten regelmäßig darum. Mein Standpunkt ist: Emotional hoch besetzte Tracks haben in der Werbung nichts verloren. Die Rocky Horror Picture Show, zum Beispiel, ist ein Stück Weg aus meinem Leben. Kultur, nicht Mittel zum Konsum. Für mich ist das absolut und nicht verhandelbar. Darüber kann man natürlich streiten. Ich mag aber nicht.

Es geht noch härter, natürlich. Es geht immer noch härter. Und so dachte sich ein wahrscheinlich harter, womöglich aber noch härterer Internet-Marketing-Stratege, vielleicht verkatert, vielleicht aber auch nur endlos brainwashed und halb gelangweilt: “Was Neues hm? Ja dann, wie wär’s mit einem Stück Klassik… naja, vielleicht zuviel… halber Klassik, ach ja… Das Ave Maria, das könnte passen!”

… was immer er (oder sie) auch gedacht haben mögen: Hier sitz ich nun und höre mehrmals am Tag, vor und nach und zwischen den Nachrichten, den Track, der mich zum Weinen gebracht hat, an einem Tag, an dem ich mir geschworen hatte, nicht zu weinen. Gehört zu den Dingen, wo man wohl durch muss. Könnte man sagen. Ich weiss nicht.

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