Mittwoch

25. Mai 2005

Das CL-Finale war steil: Viele Tore – tolle Tore. Atypisch für mich: Ein Spiel anzuschauen, bei dem es mir egal ist, wer gewinnt. Versteht der Sufi schwer, dem es meistens völlig egal ist, wer gewinnt. Die Engländer haben halb Istanbul leergetrunken, sagt der Kommentator – ich kann mir das nicht vorstellen, sage ich zum Sufi. Was die dort an Raki haben… “Die Engländer trinken doch keinen Raki”, sagt der Sufi, “die trinken Bier” – und hat damit recht, wie in der Nachbesprechung anklingt: Biervorräte werden eilends von jenseits des Bosporus ergänzt, damit auch weiterhin die Kehlen glatt bleiben.

Mein Experiment zeigt derweil überraschende Ergebnisse – hatte ich doch eine vorgestaltete Sims II-Familie 90 Fussball-Minuten lang ohne Eingriff agieren lassen. Zu meiner Überraschung haben alle 5 überlebt; zu meiner gesteigerten Überraschung alle todunglücklich. Sollte man nicht annehmen, dass ungeleitete Primaten sich primär um Lustgewinn bemühen? Nunja, nicht in “Die Sims”.

Unvermittelt ein kurzer aber intensiver Flashback zu einem Traum, den ich heute früh nicht notiert hatte; ich sollte ins Gefängnis und fand das sehr in Ordnung, denn egal, wie unangenehm es im Gefängnis wäre, ich würde damit meine Haltung deutlich machen. Nicht ganz schlüssig fand das ein programmierender Katzenallergiker, dessen behaarte Beine mich verwirrten, als er im Schneidersitz vor dem nicht funktionierendem Lift saß. Du hast völlig recht, meinte dagegen eine Bloggerkollegin und fragte mich, ob der Zusammenhang zwischen “Programmieren” und “Katzenallergie” schon wissenschaftlich erforscht worden sei.

“Ich glaube nicht”, antwortete ich, während ich vier roten und einem graugetigertem Kater auf einer marokkanisch anmutenden Terrasse beim Frühstück zusah, “aber du hast recht. Mir fallen auf Anhieb 4 erstklassige Programmierer mit Katzenallergie ein.” Die Blogger-Kollegin lachte und schlug vor, meinen Platz im Gefängnis einzunehmen, aber ich lehnte ab: Meinen Punkt musste ich schon selber machen. Ich war sicher, dass es nicht lange dauern würde. Die Abendsonne warf scharf konturierte Schatten in den abschüssigen Gassen.

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.

Voriger Beitrag

Dienstag, nicht Montag

Nächster Beitrag

“Der Fall von Naupier”

Gehe zuNach oben