Es gibt Momente, da muss man einsehen, dass man ohnehin nicht alles Unerledigte erledigen kann, bevor etwas Bestimmtes eintritt. Im konkreten Fall also die Abfahrt mit 2 Jungs an eine fischreiche Seeküste, die so abgelegen ist, dass auch mein Handy nur an Tagen mit mobilstrahlungsfördernder Wetterlage zumindest den einen Strich zeigt, der zwar nicht für Telefonate reicht, aber immerhin eine beruhigende Anwesenheit der Welt da draußen verkündet.
Wenn man dieser Wahrheit ins Auge blickt und damit dem Arbeitsberg, der einen bei der Rückkehr erwarten wird, sollte man Stärke beweisen; das heißt: weder verzweifeln, noch schnell alles mögliche hinschlampen – ordentlich wird es ohnehin nicht mehr. Sondern ganz entspannt die Melone aus dem Kühlschrank nehmen, die die Zeit der Abwesenheit nicht überleben würde, und sie langsam und meditativ in das ebenfalls zu verzehrende Joghurt zu schneiden. Dazu ein Löffelchen Honig, aus dem Glas direkt vom Imker, oder besser: zwei.
Mit dem so entstandenen Sommermenü läßt sich wunderbar am Arbeitsberg vorbei ins Narrenkastl schauen und sich schonmal vorstellen, wie das wird, wenn man sich wieder aus der Sonne in den See werfen kann. Man könnte natürlich auch nachlesen, aber das läßt man, weil man dazu den Desktophintergrund mit einem Browserfenster überdecken müsste, das Desktopbild, das (Sufi, lies mal kurz weg!) so herzzerreißend süß beinahe-lächelt, dass man glatt noch einmal 17 sein möchte, weil einem zu so einem Gesicht damals garantiert noch etwas anderes eingefallen wäre als ihn mit der einen oder anderen freundlich-coolen Bemerkung zu beeindrucken.
Andererseits würde mir heute natürlich auch noch etwas ganz Anderes dazu einfallen, wenn es denn ein wirkliches Gesicht wäre und nicht nur 995.328 clever aneinandergereihte Pixel. Hoffe ich zumindest. (Sufi, ich weiß eh, dass du noch da bist.)
Immerhin schmeckt aber zumindest der Imkerhonig noch genau so unwiderstehlich wie vor 20 Jahren, da muss man dann doch aufzustehen und noch ein drittes Löffelchen nachlegen, auch wenn die Lieblingsjean zurzeit bedenklich eng sitzt.
Mittlerweile meldet der Posteingang, dass sich die Ankunft des neuen MP3-Players verzögern wird. Also nichts mit Musik unterwegs, außer man wollte sich zwischendurch ins herumstehende Auto setzen. Wird man natürlich nicht wollen, außer wenn es schüttet. Was es hoffentlich nicht tun wird, und wenn, dann nur kurz.
Anyway. Ich lasse jetzt den Berg Berg sein und kümmere mich um die wirklich wichtigen Dinge; Lesestoff einkaufen für eine ganze Woche zum Beispiel, und Sonnecreme, und… na, die Sache mit den Einwegrasierern erspar ich euch jetzt.
Und heute Abend bestell ich mir noch eine dicke fette Käsepizza, als Vorbereitung auf das Leben in der Wildnis.