Na gut, ich gestehe, bis zum Blick auf diesen Eintrag war der Desktop meines frisch entseuchten Computers grau und leer. Aber dieser Blick! Dem man das eben gerade abebbende Schnurren geradezu ansieht! Machte mir bewusst, wie sehr ich ein kuschelsüchtiges Fellbündel mit eingebautem Beruhigungsbrummen vermisse. Mal schnell in die geretteten Verzeichnisse getaucht und obiges Bild auf den Desktop gelegt, weil da ist wirklich alles drauf. Die weißen Härchen im Ohr, die so danach rufen, geziept zu werden (was – bei Wiederholungstätern – schon mal mit Schnurrentzug geahndet wurde). Die weichen Samtpfoten, die bei Berührung immer so kitzelig zuckten, die man aber immer wieder berühren musste, weil sie so glatt und trotzdem warm waren. Die Sandpapierzunge, die den halben Tag damit beschäftigt war, diverse Haarbüschel zu sortieren, die andere Hälfte aber damit, den Geschmack umliegender Finger, Zehen und sonstiger unvorsichtigerweise unbekleidet gelassener Körperteile zu erkunden. Der hingebungsvolle Blick, der durch intensives Kraulen noch intensiviert wurde. Das lange dunkle Fell, das nur im Sonnenlicht braun, sonst aber fastschwarz schimmerte.
Seufz.
Viele Programme haben schon viele Dinge gemacht, um gepackte Daten wieder in den Urzustand zurückzuversetzen, das reicht von “entpackt” über “inflated” bis zum schlichten “unzipped”, aber “recomposed” wurde bei mir bislang noch nichts. “Recomposed” klingt mir nach einem eleganten Butler, der die eine Hand am Rücken hat, während die andere das Silbertablett mit den gepackten Daten hält. Der sich mit einer Verbeugung zurückzieht, um die Daten in einen schicklicheren Zustand zu versetzen und sie dann standesgemäß zu präsentieren. Nett.
Herr Praschl sollte öfter Fahrradfahren fahren.