Noch befinde ich mich im Spalt zwischen den Jahren, und das könnte ruhig noch ein paar Monate so weitergehen. Dinge vor sich hin ordnen, Listen erstellen, die demnächst abgearbeitet werden sollen, dann einen Kaffee und die letzten Keksbrösel, oder einen Tee, oder vielleicht einen frischgepressten Orangensaft? Die Work-Life-Balance tendiert eindeutig Richtung Life, aber das ist zwischendurch ja auch einmal OK. Nachts durch den Park, unter den Schuhen knirscht der Schnee. Einer, der sonst nicht nachts durch den Park geht, stellt beruhigt fest, dass da ja auch Frauen ganz alleine unterwegs sind, joggend oder mit einem winzigen Hund an der Leine. Ja, so gefährlich ist Wien wirklich nicht. Sommers, sage ich, sommers ist dieser Baum da, der so mächtig herumsteht, noch viel beeindruckender. Aber den Begleiter beeindruckt vor allem die Jahreszahl. 1797 wurde die Eiche gepflanzt, steht da drauf, und das ist Grund genug, einen Ausflug in die Geschichte zu machen und Revue passieren zu lassen, was alles an ihr vorbeigezogen ist. Die Ahornblättrige Platane, die keine Beschreibung sondern nur eine Nummer hat, steht sogar schon sieben Jahre länger, stelle ich später im Baumkataster fest. Und finde es ausgesprochen beruhigend, dass da jemand sitzt und katalogisiert, wer wann wo welchen Baum gepflanzt hat und wie groß der nun gewachsen ist.