Lernen

14. April 2018

Im Grunde habe ich eine akademische Karriere verpasst, denke ich manchmal, wenn mir das Leben Gelegenheit gibt, einen Tag in verdunkelten Vortragssälen zu verbringen. Neue Dinge hören, während der Stift im Heft fast automatisch strukturierte Notizen macht. Dabei ist es fast egal, worüber referiert wird, es ist das Erfahren und das Lernen an sich, das mich beglückt, da kann auch das fadeste oder skurrilste Thema daran nichts ändern. Gestern dabei eine neue Ebene erlebt: Die überraschende Erkenntnis, dass ich über ein Thema deutlich mehr weiß als der Mensch am Mikrophon. Ich korrigierte und ergänzte innerlich und wurde ganz nervös dabei.

Auf dem Weg zur Bahn ein Stück zu Fuß, Sonne, warm, und alles blüht und grünt. Wie immer irritiert davon, den „Anfang“ verpasst zu haben, besonders auffallend ist es mir bei den Magnolien: An einem Tag völlig leer und schwarz, am nächsten Tag Vollblüte, so erscheint mir das, so kann es natürlich nicht sein, aber so erlebe ich es Jahr für Jahr.

Am Bahnhof eine halbe Sonnenstunde gestohlen. Wenn die ÖBB alle ihre Bänke wegräumt, sitze ich halt am Boden, mit Kaffeebecher und endlich wieder ein selbstgerolltes Zigaretterl, da träumt man sich dann besser in die andere Richtung. Süden. Ach.

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