27. September 2008

Langhaxer

Dieses schnuckelige Tierchen, abgelichtet vor ein paar Tagen auf dem Häusl, hieß bei uns zu Hause “Langhaxer”. Ich hab schon seit Jahren keinen mehr gesehen.

Die Sache war so, dass Langhaxer Glück brachten, wenn man nett zu ihnen war. Im Gegensatz zu Spinnen durfte man die also nicht zerquetschen und dann diskret entsorgen, sondern musste sie vorsichtig nach draußen tragen und ihnen auf ihrem Weg viel Glück wünschen. Ich höre heute noch die Stimme meiner Großmutter angesichts der bereits schlagbereit gehobenen Zeitung: “NEIIIIN! Das ist ein Langhaxer, keine Spinne!!!”.

Nun hat der Bote längst vergangener Zeiten allerdings, wie man auf dem Foto deutlich sehen kann, 8 Beine. In Worten: Acht. Und zählt damit, wenn ich mich auf mein Gymnasiums-Biologie-Wissen verlassen kann, deutlich zu den Spinnentieren.

Anwesende Biologen und Volkskundler sind gefordert: Ist das Langhax-Tier jetzt eine Spinne oder nicht? Und unabhängig davon, woher kommt die Legende, er brächte Glück?

Ich habe ihn (sie?) jedenfalls vorsichtig in weichen Händen zum Fenster getragen und ihm (ihr?) viel Glück gewünscht. Man weiß ja nie. (Und das Glück wird er wohl auch brauchen, mitten in der Großstadt.)

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