Morgen, dachte ich gestern noch, morgen gehe ich es wieder richtig an mit der ToDo-Liste. Aber die Nacht war seltsam, ich träumte wirres Zeug und wurde wieder einmal von den Streitereien der Nachbarn wachgehalten, die sich einfach nicht darauf einigen konnten, wer von beiden das größere „Dreckstück“ ist. Dann morgens um 7 das fenster zugemacht, gegen den Vogelterror, und gut bis 10 geschlafen.
Die so köstlich duftenden Pfirsiche vom Marktstandl gestern erwiesen sich im Frühstücksjoghurt als letscherte, halbmehlige Enttäuschung. Ich räumte und putzte ein bissl, wie es samstags halt auf der Liste steht,. Daneben lief natürlich der Scanner. Dem es allerdings langsam zuviel wird, wie sich nach ein paar Streifen herausstellte – der braune Streifen tauchte auf und kam nach intensiver Inspektion weder von den Negativen noch von zugänglichen Teilen des Scanners.

Blöd. Jetzt scannt also nur noch eine Seite sauber. Mal sehen ob die letzten ~35% des Fotohaufens sich damit noch ausgehen.
Mittags erinnerte mich der Kalender daran, dass ich ja ins Museum wollte. Wegen zerspragelter diesnochschnell- und jenesnochschnell-Tätigkeiten dauerte es dann doch noch bis halb vier, bevor ich mich auf den Weg ins Belvedere 21 machte, um die Attersee-Ausstellung zu sehen, bevor sie morgen schließt.
Bevor ich allerdings nach oben zu Attersee finde, sehe ich Monica Bonvicinis „I cannot hide my anger“. Es ist schwer zu beschreiben, aber sehr beeindruckend. Die ORF-Impressionen sind recht nah dran, dennoch verblüfft mich, dass so ein klares, beinahe steriles Trumm emotional extrem stark und direkt bei mir ankommt. Erlebenswert.
Attersee natürlich auch, die Schau ist ein sehr gut durchdachter Streifzug durch die unterschiedlichen Jahrzehnte des Künstlerschaffens mit besonderem Fokus auf die frühen Jahre. Ich bin beeindruckt, amüsiert, vergnügt und lerne einiges, aber bin dann doch nicht so restlos begeistert, wie ich vermutet hätte. Für einiges habe ich aber auch gerade nicht den Kopf, für die Musik etwa, oder für die filigranen Zeichnungen. Weil ich die letzteren beizeiten noch genauer betrachten will, mache ich etwas, was ich sonst nie mache, und kaufe einen Ausstellungskatalog.
Auf dem Heimweg finde ich auch heute wieder keinen Cappuccino-Ort, bin aber offenbar angekünstlert genug für ein leicht absurdes Selbstportrait.
