Kekserlzeit

Heuer beschloss ich, ganz mutig zu sein und mich nach 30 Jahren wieder einmal am mürbsten Mürbteig aller Zeiten zu versuchen. Der mürbste Mürbteig aller Zeiten hat backtechnisch einen Vorteil und einen Nachteil: Er ist mürb. Um nicht zu sagen patzig. Mit viel Ei und wenig Mehl nur natürlich – aber zu verarbeiten ist er nur direkt aus einem kalten Kühlschrank, und bis er ausgewalkt ist, klebt er schon wieder wie … ja. Der mürbste Mürbteig aller Zeiten gibt allerdings geschmacklich tolle Kekse, weshalb man ihn halt doch immer wieder einmal macht – zumindest alle 30 Jahre.

Zudem vergaß ich beim ersten Backdurchgang, dass mein Ofen 20 Grad wärmer wird, als ich ihn einstelle, sodass die ersten Elche schwarze Ohren kriegten. Nachdem die Keks nach dem Backen auch ausnehmend mürbe sind und daher ab und an zerbröseln, konnte ich aber schnell feststellen, dass der tolle Geschmack keine verklärte Erinnerung war. In der zweiten Hälfte sparte ich mir aber das Ausstechen und damit die zunehmende Vermehlung des Teigs und schnitt Vierecke, die dann noch mit Marmelade gefüllt und verziert wurden.

Mandeln in Top-Form

Die zweite Runde galt den Mandelkekserln, schon aus dem Vor– und Vorvorjahr bekannt. Das Bio-Mandelmus, das ich heuer gekauft hatte, war etwas dunkler und schmieriger als das aus den Vorjahren. Ich weiß nicht, ob das der Grund dafür war, dass es die bislang allerbesten Mandelkekserln wurden – oder daran, dass mir statt des geplanten kleinen Schlucks Amaretto ein doch eher großer in den Teig kam, aber das Resultat überzeugte (bislang nur mich): Die Kekserln sind geschmacksintensiver und deutlich weniger trocken als bei früheren Versuchen, sodass ich die obligatorische Mandel on Top diesmal mit Schokolade festklebte, ohne Angst, dass der Schokolade-Geschmack den Keks übertönt.

Erdnuss mit Pfiff

Die Erdnusskekserln, ebenfalls schon in den Vorjahren gebacken, hatten von meinen Liebelingskeksessern beste Geschmacksnoten, aber verbesserungswürdige Saftigkeit bescheinigt bekommen. Ich beschloss einen neuen Versuch: Ein Kleks Marmelade in der Mitte, versiegelt mit Bitterschokolade, sollte dem Genuss den letzten Schliff geben.

Frankfurter Schmankerln

Die Bethmännchen, letztes Jahr ein Versuch, waren so gut angekommen, dass ich nicht einmal darüber nachdachte, etwas daran zu verbessern.

Påtscherte Restln

Als ich am Schluss in den Kühlschrank griff, um die Eiklar ihrer Verwertung zuzuführen, fiel mir ein, dass ich die Kokosflocken ja kürzlich für etwas anderes verwendet hatte. Na gut, dann halt Nussbusserln. Ich war wohl mitternächtlich schon etwas ungeduldig und schlug den Schnee nicht steif genug, sodass das Resultat eher nach Fladen als nach Busserln aussah. Egal, solang’s schmeckt…

Alles in allem: Schönheitswettbewerb gewinnen meine Kekserln keinen, aber ich back nach Geschmack. 🙂 Und, vielleicht ein bisserl viel Mandeln heuer, aber andererseits: Kann es jemals zu viel Mandeln geben?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert