Heute wollte ich wieder einmal in Sachen Restemuseum auf den Naschmarkt schauen. Ich dachte an eine kleine Food-Runde (Falafel ftw), dann an einen Kaffee in Sichtweite des Flohmarkts, um die richtige Zeit des allgemeinen Aufbruchs der Standler zu erspähen, und dann eben an die übliche ausgedehnte Reste-Foto-Runde.
Bereits auf dem Hinweg begann allerdings mein rechter Fuss trotz warmer Socke und Winterschuhen zu frieren. Ich dachte mir nichts dabei und ging etwas schneller, um die Zirkulation in Gang zu bringen. Der Naschmarkt war kalt und nass, und ich verlor ein bisschen die Lust – wenn man sich feuchtigkeitsbedingt nicht hinknien kann, um den besten Winkel zu erwischen, macht das Reste-Fotografieren auch nicht so viel Spass. Ein Cappuccino würde mich aufmuntern, dachte ich mir, aber die Lokale waren entweder überfüllt, punschduftverseucht, oder sie hatten keinen Cappuccino.
Trotz grauen Tags waren die Obst- und Gemüsestände gut ausgeleuchtet. Mit warmgelbem Licht, das selbst unter jännergrauem Himmel ein sanftes Sonnengefühl verbreitete. Ob das nun Absicht ist oder Zufall, verkaufsfördernd dürfte es allemal wirken.
Mein rechter Fuss, und nur der, fror unterdessen immer mehr. Ich begann mir Sorgen zu machen, Hypochonder kann ich mittlerweile ziemlich gut. Unkonzentriert fing ich ein paar Reste fürs Museum fotografisch ein und beschloss dann den geordneten Rückzug. Da kam mir noch dieser Anblick unter, der irgendwie, so schien mir zumindest, das ganze Wesen des Naschmarkts in ein einziges simples Bild bringt.
Zu Hause dann die Erkenntnis: Wenn nur ein Fuss friert, such nach dem Loch! Was immer ich mir da eingetreten habe – es lässt Nässe und Kälte herein, und auch wenn ich ein bisschen dankbar bin, dass der Störenfried es nicht bis in meine Fusssohle geschafft hat, hätte ich meine einzigen warmen Winterschuhe doch lieber lochfrei behalten.