Ja Nein Vielleicht

3. August 2022

Es gibt viel zu tun, und ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Dass ich noch immer keine Strategie gefunden habe, den daraus resultierenden Block schneller zu überwinden, ärgert mich. Diese seltsame Mischung aus Sommer – heiß – Sonne und dennoch geschäftigem Tag verwirrt mich. Vielleicht aber verwirren mich im Moment ganz andere Dinge, denen ich mich nicht einmal mit Schutzhandschuhen nähern will.

„Sie wirken und sprechen so ruhig, aber wenn man genau hinhört, merkt man, was da alles unter der Oberfläche blubbert“, hat kürzlich jemand zu mir gesagt. Vielleicht mehr nach außen blubbern lassen. Aber das fühlt sich auch nicht richtig an. Dazu zunehmend der Wunsch nach radikaler Veränderung, wobei mir nicht einmal klar ist, ob sich dieser Wunsch auf das künstlerische, private oder kommerzielle Leben bezieht.

Das Bier des Tages

Das Peanut Banana Oreo Mud Pie Imperial Stout ist eine schwedische Zusammenarbeit der Brauereien Omnipollo und Equilibrium. In der Nase vor allem Bananenmilchshake mit etwas Säure dahinter. Die dichte, ölige Flüssigkeit hat nur einen sanften Touch von Kohlensäure und trifft (nach der sanften Nase) mit unerwartet bitterer Intensität auf die Zunge. Lässt man die Zunge sich ungestört mit dieser Überraschung auseinandersetzen, mischen sich stark geröstete Erdnuss und leichtes Salz ins Geschmacksgeschehen. Nur selten blitzt ein Hauch bananiger Fruchtigkeit aus dem Dunkeln auf und verschwimmt gleich wieder. Im Abgang bleibt etwas wie eine Erinnerung an Cynar. Es ist ein Stout zum drauf herumkauen, bis zum (immer noch bitteren) Ende bleibt mir unklar, ob ich dieses Bier toll, spannend, oder doch eher grauslich finde.

Zu trinken, langsam, auf einer Terrasse in den Tropen, wenn der Tag in die Nacht übergeht, und das einzige Lüftchen weit und breit lauwarm vom Ventilator kommt.


Bier-Übersicht

Abends praktiziere ich Kontinuität statt Diskontinuität und stricke weiter an dem Tuch, das sehr schön werden wird, mich aber längst auch langweilt. Beim Vorbereiten des nächsten Knäuels endlich einmal die Bewegung des Wollwicklers fotografisch eingefangen.

Was macht der Kopf, während die Hände stricken? An Krimis habe ich mich sattgehört, längst auswendig gelernte Science-Fiction erfreut mich heute auch nicht. Ich versuche mich an einem Finnisch-Kurs, selbst wenn ich mir nichts merke, lässt der ein Urlaubsgefühl wachsen. Und ein bisschen merke ich mir ja vielleicht doch.

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