8:30 ist etwas früh für intellektuelle Leistungen, besonders wenn der Schlaf ab halb vier Uhr vom halbstündlichen penetranten Knacksen der Heizung unterbrochen wird. Zum Glück muss ich an diesem Morgen nur rezipieren, und auch das nur bis zum frühen Nachmittag. Der Autofahrer fährt in eine andere Richtung weiter und macht sich Sorgen, wie ich aus dieser „gottverlassenen Gegend“ wieder wegkomme, ungeachtet der Tatsache, dass mir das in den letzten Jahren auch jedes Mal problemlos gelungen ist. Ich kann ihn nur schwer davon abhalten, mir andere Mitfahrgelegenheiten zu organisieren.
Auf dem Rückweg ist die Landschaft ist voller blühender Wiesen und grünender Gebüsche. Auch die Obstbäume blühen üppig. Traktoren ziehen auf trockenen Äckern lange Staubschleppen hinter sich her. In den Siedlungen sind die ersten Pools schon eingelassen. Bus und Regionalzug gemütlich halbleer, der Railjet aber freitagsvoll. Im Speisewagen findet sich ein Plätzchen für einen Nachmittags-Kaffee. Das Damenkränzchen am Nebentisch beschwert sich bei der Schaffnerin über den überfüllten Zug. „Da hätten’s halt reservieren müssen!“ antwortet sie. „Das geht aber nur, wenn man vorher weiß, wann genau man fährt“, werfe ich ein. Sie schaut mich verblüfft an, als wäre die Möglichkeit einer nicht minutiös durchgeplanten Zugfahrt ein ganz neuer Gedanke für sie.
Zu Hause holt mich die Müdigkeit ein; die eigentlich noch geplanten Aufgaben müssen einem sanft durchstrickten Fernsehprogramm weichen.