Hilflosigkeit

22. März 2022

Den ganzen Tag gearbeitet, zeitweise konzentriert, zeitweise verwirrt, jedenfalls ohne Zeit für äußere Einflüsse. Dann die Nachrichten aufgedreht. Der Krieg, dieser verdammte Krieg. Will nicht enden. Fängt vielleicht erst an.

Heute ist Weltwassertag, aber es bleibt alles trocken. Die Trockenheit, dieser verdammte Trockenheit. Als würde nicht der Krieg (dieser verdammte Krieg) die Getreidepreise hoch genug treiben. Gestern schon, zwei Kilometer überland, zu Fuss, dachte ich mir, dass kann nicht gut sein, dass die Erde so bröselt, im März noch dazu, der Staub legt sich auf die Schuhe und vernebelt beim Denken sogar die sonnigen Frühlingsgefühle im Gemüt.

Nächste Nachricht aber: Was tun gegen die hohen Treibstoffpreise? Nichts! möchte ich rufen, aber das geht ja nun auch nicht: Was sollen sie denn tun, die Menschen in den infrastrukturkaputtgesparten Regionen, in den Dörfern mit den geschäftslosen Ortskernen, in der Pampa, wo vielleicht gerade zwei Mal am Tag ein Bus fährt (an Schultagen)? Die Lage ist zu komplex für einfache Lösungen, aber schnell bräuchten wir sie doch.

Derweil sind die Nachrichten vergangen, und die Werbung flötet Freiheitsgefühle mit dem neuesten, größten, grandiosesten SUV. Na dann. Immer geradeaus, Richtung Sonnenuntergang. Oder Weltuntergang, was macht das schon für einen Unterschied.

Diese verdammte Hilflosigkeit.

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