Der Radiowecker weckt nicht, dazu passt er zu gut in die Geräuschkulisse von morgendlichem Aufruhr, Müllabfuhr und Autoanlieferung. Dafür der Postbote, der zum ersten Mal tatsächlich bis an die Tür kommt.
Ich verkneife mir die Frage, wieso er mir die relativ unwichtigen CD-Etiketten bis an die Tür bringt, wo doch bislang selbst RSB-Briefe im Postkasten landeten. Bzw eben nicht, sondern nur eine Benachrichtigung, dass ich die selbigen gefälligst am Postamt abholen soll.
Vielleicht ist’s ja auch ein neuer Briefträger. Ich hab die Brille noch nicht auf. Ich geb ihm 1,50 Trinkgeld, in der Hoffnung, dass es dadurch vielleicht ein zweites Mal passiert. Bis zur Bezahlung und Unterschrift zwischen Tür und Angel ist mir die Wohnung auf ca. 5° abgekühlt. Ich schenk mir noch eine Stunde unter der Bettdecke.
Gebe mich dort kurz der Frage hin, was ich denn täte, würde ich heute im Lotto gewinnen. Die Antwort ist einfach: Auf zum Flugplatz und ab in den ersten Flieger, an dessen Zielort die Temperatur über 25 Grad liegt. Ungeachtet des dortigen politischen Systems. Grundsätze sind Luxus, wenn einem kalt ist.
Dann gleite ich ab in einen Traum, eine Reise in einem Raumschiff, optisch irgendwo zwischen LSD und Dali, bis ein plötzlich wuschel-langhaariger Mister Spock versucht, mich zu verführen.
Mir graust, jetzt bin ich wach. Na gut. Dann zur Geschichte mit dem Pfirsich. Nein, die gehört woandershin.