Eigentlich ist es ja eine ziemliche Misere, dass der öffentliche Verkehr am Land immer weiter ausgedünnt anstatt verstärkt wird. Besonders am Wochenende führt das dazu, das viele Dörfer gar nicht mehr erreichbar sind. Zum Beispiel das, in dem ich heute beruflich eine Veranstaltung besuche. Ich versuche, ein Taxi vorzubestellen, 3 Unternehmen liegen in sinnvoller Nähe, aber das wird nix. Zwei bedauern „wir sind den ganzen Tag ausgebucht“, einer hebt gar nicht erst ab.
Also zu Fuß vom nächtsgelegenen Bahnhof, 4,8 Kilometer sind das, why not? Naja. Weil ich meine Zeit eigentlich für andere Dinge verwenden sollte, die Arbeit drängt schon wieder; weil der Arbeitsrucksack mit Fotogear nicht sehr wanderlustig macht; weil die innere Unruhe meint, schneller ankommen zu müssen, als es eigentlich notwendig wäre. Tatsächlich überlege ich im Zug noch, es zum ersten Mal seit guten 30 Jahren mit Autostoppen zu probieren, das wäre ein Experiment! Der Gedanke macht mich unerwartet vergnügt. Dann aber entdecke ich einen Wanderweg ohne Autoverkehr, der aus den 4,8 km Straße 3,9 km Feldweg macht, das ist vielleicht doch die bessere Alternative. Zumal es ja keineswegs sicher ist, dass überhaupt jemand für mich stehen geblieben wäre.
Es war definitiv die bessere Alternative. Sonne, Schritte und das glasklare Herbstlicht machen mich froh wie schon lange nicht mehr. So froh, dass ich nach getaner Foto- und Gesprächsarbeit auch den Rückweg zu Fuß bestreite, trotz mehrerer angebotener Mitfahrgelegenheiten.






„Bei dem Licht macht mich jeder windschiefe Bam glücklich“, halte ich als Audionotiz fest.



Auch erstaunlich, was um die Jahreszeit noch alles blüht.
Aber, auch das muss ich sagen: So schön ein die Landschaft am Land auch sein kann, abends bin ich froh, nach Hause in die Stadt zu kommen.

Stadt-Musik:
Schreibe einen Kommentar