10. April 2022

Hektik und Geduld

Nachdem mir gestern eröffnet wurde, dass ich doch schon heute heim darf (und nicht erst am Montag oder Dienstag), fange ich gleich nach dem Frühstück zu packen an, bevor es sich noch jemand anders überlegt. Dann ein kurzer Ausflug auf die Terrasse, wo heute kleine Vögel schwirren, die bisher nicht da waren. Sie sehen aus wie Meisen, obwohl sie klingen wie Schwalben. Es ist sonnig, aber kalt.

Vorsichtig fragt man mich, ob ich den Rest der Wartezeit im Aufenthaltsraum verbringen würde, zweg’n der Bettvorbereitung auf den nächsten Gast wär’s. Ich packe schnell den Rest und frage vorsichtig nach der Zeiteinteilung, die Visite wird frühestens in einer Stunde stattfinden, heißt es. Daher ein kleiner Ausflug zum Ströck am Krankenhausgelände, Brot für zu Hause und ein Kaffee für jetzt.

Danach warten, was mir zunehmend schwer fällt. Schließlich aber kommt die Ärztin und entlässt mich mit einem Arztbrief und leicht befolgbaren Instruktionen zur Nachsorge. Der Folgetermin ist erst nach Ostern, in der Karwoche ist niemand relevanter im Dienst.

Dann fußläufig heim, weil bis der Bus in 12 Minuten kommt, bin ich eh auch schon angekommen.

Im Hexenhöhlchen ist es angenehm ruhig, im Innenhof ist aus dem vor einer Woche noch zaghaften Grün ein fast schon kräftiges geworden. Draußen bleibt es bitterkalt, stelle ich später beim Lüften nochmals fest. Erstmals die (gut geschlossenen) Wunden ausführlich im Spiegel betrachtet; geleckt habe ich sie nicht, sie sollen ja trocken bleiben.


Anstelle der Ratlosigkeit, die mich sonst nach mehrtägigem Abwesendsein oft heimsucht, gleich gut geschäftig gewesen, unter Berücksichtigung der verordneten Bewegungseinschränkung natürlich.

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